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„Agent Orange“ – eine folgenschwere Altlast des Vietnamkriegs

Der Einsatz des Entlaubungsmittels „Agent Orange“ zwischen 1962 und 1971 ist zu einer der weltweit folgenreichsten Altlasten geworden. Auch heute noch erkranken viele Menschen an den Folgen der Dioxinbelastungen des Bodens. Neben sogenannten „Hot Spots“ mit Dioxinbelastungen von teilweise mehreren 100.000 ng/kg im Boden existieren weite Flächen vor allem in der Mitte Vietnams, die aufgrund der Sprüheinsätze der Amerikaner mit Dioxinen belastet sind. Umlagerungsprozesse durch Erosion, Sedimentation und Bewirtschaftung führten zu erhöhten Abträgen und lokalen Anreicherungen von dioxinbelastetem Bodenmaterial. Die Hänge im reliefierten Gelände sind mittlerweile praktisch unbelastet. Dagegen sind dort, wo Hohlformen im Gelände zur Sedimentation des abgetragenen Materials führen, höhere Dioxinkonzentrationen im Boden festzustellen. Im Durchschnitt sind die gemessenen Dioxinkonzentrationen im Boden jedoch relativ niedrig. Dennoch sind zum Teil massive dioxinbedingte Gesundheitsschäden bei der ländlichen Bevölkerung in den ehemaligen Sprühgebieten zu beobachten. Die Ursache dafür ist vermutlich in der Lebensweise der Menschen in Verbindung mit lokal erhöhten Dioxinkonzentrationen zu sehen. Hühner nehmen zum Beispiel mit der Nahrungsaufnahme immer auch Bodenpartikel auf. Sofern diese mit Dioxinen verunreinigt waren, reichern sie sich im Fettgewebe des Geflügels an und gelangen so in den Nahrungskreislauf des Menschen. Häufige Fehlgeburten und Missbildungen bei Kindern sind die Folge.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1864-8371.2015.01.05
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1864-8371
Ausgabe / Jahr: 1 / 2015
Veröffentlicht: 2015-02-09
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