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Der ‚DDR-Wortschatz‘ als Indikator einer nationalen Varietät? Mit einem Blick auf die Lexikographie des DDR-Wortschatzes

Die DDR-Sprachwissenschaft hat früh die Meinung vertreten, dass die geänderten gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse auch neue kommunikative Bedürfnisse nach sich ziehen; dem trage der Wortschatz vor allem im politischen, ideologischen und administrativen Bereich Rechnung. In der damaligen Bundesrepublik Deutschland wurden diese Tendenzen beobachtet und auch bewertet. Es kam zu Sammlungen oder gar ‚Wörterbüchern‘ des DDR-Wortschatzes, die z.T. nicht nur die offizielle Lexik enthielten, sondern auch Wörter, die als humorvoll-ironische Reaktion der Bevölkerung auf die politischen Zu- und Missstände geprägt worden sind. Wenn man gerade alle diese Wortschätze als Elemente einer nationalen Varietät werten will, dann muss man zwei nationale Varietäten annehmen.

From an early point in time GDR linguists put forward the view that changed social and political conditions also result in new communicative needs; this applies in particular to vocabulary in the areas of politics, ideology and administration. In the Federal Republic of Germany these tendencies were observed and evaluated at the time. There were collections or ‘dictionaries’ of GDR vocabulary, some of which contained not only the official vocabulary, but also words which were coined as a humorous and ironical reaction of the population to the political conditions and injustices. If all these vocabularies are seen as elements of a national variety, then we must accept the existence of two national varieties of German.

Seiten 130 - 147

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-775X.2009.02.04
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-775X
Ausgabe / Jahr: 2 / 2009
Veröffentlicht: 2009-10-29
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