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Der Kasus – gestern und heute

Der für die grammatische Beschreibung gewichtige Begriff des "Kasus" taucht heute in drei Bedeutungen auf (vgl. auch Conrad 1985: 110): 1. Im Sinne der traditionellen Grammatik wird unter "Kasus" eine morphologische Kategorie der Nomina zum Ausdruck syntaktischer Beziehungen im Satz verstanden. [...] 2. Im Sinne der Kasusgrammatik (besonders in der Nachfolge Fillmores) ist "Kasus" dagegen ein semantisch bestimmter Begriff, der die an einem Geschehen beteiligten Größen identifizieren soll (mit Hilfe solcher Einheiten wie Agens, Lokativ, Instrumental u. a.). [...] 3. Im Rahmen der Revidierten Erweiterten Standardtheorie (REST) der generativen Grammatik erscheinen die Kasus als Reflex von strukturellen Beziehungen in der Syntax. [...] Diese Unterscheidung zwischen einem morphologischen, einem semantischen und einem syntaktischen Kasusbegriff ist gewiss – als erste Voraussetzung – nötig, lässt aber noch zahlreiche zentrale Fragen offen, denen im Folgenden nachgegangen werden soll, die schließlich auch die Entwicklungen des Verständnisses von den Kasus in den genannten unterschiedlichen Richtungen motiviert haben.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.2000.01.03
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 2198-2430
Ausgabe / Jahr: 1 / 2000
Veröffentlicht: 2000-03-01
Dokument Der Kasus – gestern und heute