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Inhalt der Ausgabe 50/2014

Inhalt/Editorial

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Impressum / Editorial

Einführung

Die »fremde« Sprache Deutsch in mehrsprachigen Lehr- und Lernkontexten

In dieser Jubiläumsausgabe von Fremdsprache Deutsch nehmen wir den Titel der Zeitschrift ganz wörtlich: Wir möchten den Blick für die vielfältigen Situationen öffnen, in denen das Deutsche als fremde Sprache gelehrt und gelernt wird und dabei der Tatsache Rechnung tragen, dass die Fremdsprache Deutsch immer Teil individueller oder gesellschaftlicher Mehrsprachigkeit ist. In diesem Einführungsartikel stellen wir drei Aspekte in den Mittelpunkt und bieten drei Perspektiven an.

Hintergrund

Weshalb Deutsch?

Die Bedeutung der deutschen Sprache als Lernsprache ist eng mit einer Sprachenpolitik verbunden, die Mehrsprachigkeit fördert. Für gut zwei Drittel aller Sprachlernenden ist Deutsch die zweite, dritte oder weitere Sprache. Wenn die Lernenden bereits Sprachkenntnisse und Sprachlernerfahrungen in den Deutschunterricht mitbringen, bedeutet das für die Deutschdidaktik, dass sie sich zu einer Mehrsprachigkeitsdidaktik weiterentwickeln muss. Der folgende Beitrag geht den sprachenpolitischen Dimensionen der Fremdsprache Deutsch auf den Grund.

Die »Fremdsprache Deutsch« in mehrsprachigen Lehr- und Lernkontexten

Die steigende private und professionelle Mobilität, Migration und neue Technologien erhöhen den Bedarf an Menschen, die flexibel mit einer Vielfalt an Sprachen und Kulturen umgehen können. Der folgende Beitrag stellt Möglichkeiten vor, wie sich eine ganzheitliche Förderung sprachlicher Ressourcen im Bereich des Fremdsprachenlernens im Unterricht umsetzen lässt. Da das Prinzip der curricularen Mehrsprachigkeit im Vordergrund steht, werden dabei auch Beispiele außerhalb des Deutschen als Fremdsprache referiert.

Praxis

Dialekt im Deutschunterricht?

Brasilien ist ein großes Land und in historischer, kultureller und sozialer Hinsicht äußerst vielfältig. Das Interesse an bestimmten Sprachen hängt auch von spezifischen regionalen Faktoren ab. Denn vor allem in den südlichen Bundesländern werden noch heute Raritäten des Deutschen gesprochen. Viele Kinder haben, neben dem Portugiesischen, eine dieser deutschstämmigen Sprachen als Muttersprache (L1) – und zahlreiche andere, welche die deutsche Varietät nicht beherrschen, leben in einem mehrsprachigen Kontext. Hier kann oder sollte der Deutschunterricht nicht nach allgemeinen Konzepten gelehrt werden.

Lesen und verstehen, »ohne das Deutsche so besonders gut zu können«

Schülerinnen und Schüler, die beginnen, Deutsch als zweite oder dritte Fremdsprache zu lernen, haben in der Regel einen etwa dreijährigen Vorsprung in der ersten Fremdsprache Englisch. Reicht dieses Vorwissen aus, um im Unterricht Deutsch als Fremdsprache von Anfang an mit Lesetexten zu arbeiten? In Zusammenarbeit mit Deutsch als Fremdsprache-Lehrkräften an lettischen Schulen wurde ein Projekt zur Arbeit mit Lesetexten im Laufe des ersten Lernjahres Deutsch durchgeführt.

»Im Meer der Sprachen«

Nicht nur an den Internationalen Schulen, Europäischen Schulen und vielen Deutschen Schulen im Ausland bilden die Schülerinnen und Schüler inzwischen eine sprachlich heterogene Gruppe. Auch die Schulen in Deutschland müssen und dürfen von einer sprachlichen Vielfalt in den Klassenzimmern ausgehen. In mehrsprachigen Theaterprojekten bringen Lernende ihre eigenen sprachlichen Ressourcen bewusst ein und wenden ihrerseits Fremdsprachen an. Mehrsprachiges Theaterspiel kann so zu einem bereichernden Lernfeld für alle Lernenden werden und einen Baustein im Gesamtsprachencurriculum bilden.

Auf dem Weg zur plurilingualen Kompetenz

Dieser Beitrag soll Lust machen, gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen von anderen Sprachen plurilinguale Lernangebote zu entwickeln. Gezeigt werden Beispiele, in denen mehr oder weniger fortgeschrittene Sprachenlerner an einer finnischen Wirtschaftsfakultät angeleitet werden, ihre Mehrsprachigkeit zu entdecken, sich ihrer bewusst zu werden und sie dann auch zunehmend selbstständig auszuweiten und zu verbessern. Die Lernangebote sind übertragbar auf andere Bereiche (etwa Schüler ab der Sekundarstufe in fachbezogenen oder allgemeinbildenden Schulen) und auf andere Länder und Sprachkombinationen.

Werkzeuge zum mehrsprachigen Arbeiten

Der folgende Artikel befasst sich mit Gewinn und Schwierigkeiten von Tandem-Unterricht. Beispiel ist eine der bilingualen Sitzungen des Programms Bilingue plus der zweisprachigen Universität Freiburg (Schweiz). Die Ausbildung richtet sich an Studierende der Rechtswissenschaftlichen Fakultät und will mehr vermitteln als nur juristische Kenntnisse: Wie hält man eine Präsentation in der Fremdsprache? Wie führt man eine Diskussion? Wie verläuft ein Vorstellungsgespräch? Worauf muss bei Geschäftsbriefen geachtet werden? Diese studien-, berufs- und alltagsbezogenen Kompetenzen werden je nach Muttersprache auf Deutsch oder Französisch unterrichtet.

Mehrsprachigkeitsdidaktik in Lehrmaterialien

Die Mehrsprachigkeitsdidaktik ist ein Oberbegriff für didaktische Ansätze, die das Erlernen von mehreren Sprachen unter verschiedenen Bedingungen fokussieren. Einer von diesen Ansätzen ist die Tertiärsprachendidaktik, deren Ausgangspunkt die konkrete Sprachenfolge ist: Deutsch wird weltweit vor allem als zweite oder weitere Fremdsprache (Tertiärsprache) gelernt. Die für den Unterricht entwickelten didaktischen Ansätze schlagen sich auch in den neueren Lehrmaterialien nieder.

Mit WebQuests Sprachen lernen

Im Fremdsprachenunterricht wird seit Jahrzehnten die Wichtigkeit der Verwendung von authentischen Materialien betont. Moderne Lehrwerke versuchen, dem Fremdsprachenunterricht eine bestimmte Lebensnähe zu vermitteln, indem authentische Texte in Kommunikationssituationen, die für die Lernenden relevant sind, eingesetzt werden. WebQuests bieten die Möglichkeit, die Fremdsprache in realen Situationen zu verwenden, authentische Aufgaben auszuführen und dabei fremdsprachliche Quellen zu benutzen. In Fremdsprache Deutsch wurde die WebQuest-Idee erstmals von Westhoff (2008) vorgestellt.

Wie man die Mehrsprachigkeit in die Köpfe bekommt

PlurCur oder Plurilingual whole School Curricula nennt sich ein Projekt, das derzeit an einigen Partnerschulen und Hochschulen in der Tschechischen Republik erprobt wird. Der folgende Beitrag gibt einen Einblick in das Projekt und zeigt auf, wie sich Elemente eines prototypischen Gesamtsprachencurriculums in die Praxis umsetzen lassen.

Rubriken

Sprachecke: Äußere und innere Mehrsprachigkeit

Mehrsprachigkeit – das lässt sich zunächst ganz herkömmlich verstehen: die Fähigkeit, mehrere Sprachen zu verstehen und auch zu sprechen. Dabei denkt man mit Recht an genetisch verschiedene Sprachen, obwohl die Sprachfähigkeit des Menschen letztlich auf eine einzige Wurzel zurückzuführen ist. Mehrsprachigkeit in diesem Sinne wird als Reichtum empfunden – wiederum mit großem Recht. Sich in verschiedenen Sprachen souverän bewegen zu können, gibt nicht nur die nötige Sicherheit, allen kommunikativen Belangen gerecht zu werden.

Fachlexikon

Hier stellen wir Ihnen einige Konzepte vor, die sich mit sprachenverbindendem, sprachenübergreifendem und fächerübergreifendem Unterricht beschäftigen. Sie sind an unterschiedlichen Orten fast parallel zueinander entstanden und sind jeweils in ihrem lokalen und institutionellen Entstehungskontext zu sehen. Sie vereinen selbstverständlich viele Grundprinzipien, unterscheiden sich aber in der Organisation, der Reichweite und schulischen Verankerung auch beträchtlich voneinander.

Unsere Autorinnen und Autoren

DOI: https://doi.org/10.37307/j.2194-1823.2014.50
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 2194-1823
Ausgabe / Jahr: 50 / 2014
Veröffentlicht: 2014-04-23
 

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