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Gefährlicher Trend
Aluminium-Getränkedosen und -Verpackungen beinhalten große Mengen an Primär-Aluminium und verschärfen die Ressourcen- und Klimakrise

Aluminium wird für die Wirtschaft hochtechnisierter Industrieländer benötigt. Die Aluminium-Produktion zählt gleichzeitig zu den energie- und rohstoffintensivsten Branchen weltweit. Der Abbau und die Verarbeitung von Ressourcen für Aluminium sind jedoch mit zahlreichen sozialen, menschenrechtlichen und ökologischen Problemen verbunden. Die Wertschöpfungskette illustriert dies drastisch: sie reicht von Arbeitsrechtsverletzungen über die Verschmutzung und Zerstörung der Ökosysteme in den betroffenen Abbauregionen bis hin zu enormer Lärm- und Luftverschmutzung für die Bevölkerung vor Ort. Der Verbrauch heizt zudem die Klimakrise an: Aluminium ist besonders energieintensiv und trägt global mit einem Anteil von 3 Prozent an den direkten CO2-Emissionen aus der Industrie enorm zum Klimawandel bei. Ein anderes Nebenprodukt der Primär-Aluminium-Produktion sind hochpotente fluorierte Treibhausgase (F-Gase), die mit ihrem extrem hohen GWP mit bis zu 14.000 und Lebensdauern von bis zu 50.000 Jahren zukünftige Generationen für immer belasten. Deren genaue Emissionen sind weder für deutsche noch für ausländische Aluminiumhütten bekannt. In diesem Artikel wird außerdem auf die Aspekte der Rohstoffgewinnung in Guinea und Brasilien sowie kurz auf die gesundheitlichen Auswirkungen von BPA-Beschichtungen eingegangen. Es wird weiterhin widerlegt, dass Aluminiumverpackungen verlustfrei im Kreis geführt werden können. Aluminium-Verpackungen enthalten nachweislich hohe Primärmaterial-Anteile, welches unter höchst problematischen sozialen und ökologischen Bedingungen beispielsweise in Guinea und Brasilien gewonnen wird. Dieses Wirtschaften gleicht kolonialen Strukturen – höchste Zeit dies zu ändern und unnötige Einweg-Verpackungen mit nachhaltigen Mehrwegverpackungen zu ersetzen.

Aluminium is needed for the economy of highly technical industrialised countries. At the same time, aluminium production is one of the most energy- and raw material-intensive industries worldwide. However, the extraction and processing of resources for aluminium are associated with numerous social, human rights and ecological problems. The value chain illustrates this drastically: it ranges from labour rights violations to the pollution and destruction of ecosystems in the affected mining regions to enormous noise and air pollution for the local population. Consumption is also fuelling the climate crisis: Aluminium is particularly energy-intensive and contributes enormously to climate change globally, accounting for 3 per cent of direct CO 2 emissions from industry. Another by-product of primary aluminium production is highly potent fluorinated greenhouse gases (F-gases). They burden future generations forever with their extremely high GWP of up to 14,000 and lifetimes of up to 50,000 years. The exact emissions of which are not known for either German or foreign aluminium smelters. This article also discusses aspects of raw material extraction in Guinea and Brazil and briefly discusses the health effects of BPA coatings. It is further disproved that aluminium packaging can be recycled without loss. Aluminium packaging demonstrably contains high proportions of primary material, which is extracted under highly problematic social and ecological conditions, for example in Guinea and Brazil. This economy resembles colonial structures – now is the time to change this and replace unnecessary disposable packaging with sustainable reusable packaging.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2023.03.07
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1863-9763
Ausgabe / Jahr: 3 / 2023
Veröffentlicht: 2023-03-09
Dokument Gefährlicher Trend