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In-situ Reaktive Zone (IRZ) – Einsatz von Melasse zur mikrobiellen In-situ-Sanierung einer LCKW-Kontamination im Grundwasser

Immer häufiger werden lang anhaltende Grundwassersanierungsmaßnahmen einer Kosten-Wirksamkeits- Analyse unterzogen. Oft stellt sich bei dieser Überprüfung heraus, dass die in der Regel vor 10-15 Jahren getroffene Entscheidung für Pump-and-Treat als Sanierungsverfahren revidiert werden muss. Inzwischen gibt es auch in Deutschland erprobte effizientere
und damit kostengünstigere Alternativen.
Pump-and-Treat ist zwar geeignet, die Masse der hydraulisch leicht verfügbaren Schadstoffe zu entfernen: zunächst erfolgt eine rasche Schadstoffabnahme. Wegen einer anhalten Nachlieferung von Schadstoffen aus Restphasen, hydraulisch schlecht zugänglichen Bereichen (Schlufflinsen, Bodenmikroporen), sowie aus dem Pool bodengebundener Schadstoffe resultiert meist auch nach langer Laufzeit eine vergleichsweise hohe Restschadstoffkonzentration im Grundwasserleiter,
die einerseits auf einem relativ hohen Niveau (weit über dem Sanierungszielwert) liegt und andererseits nur noch sehr langsam abnimmt (Asymptotenwert). Dieser verbleibende Konzentrationswert ist gekennzeichnet durch ein dynamisches Gleichgewicht, d. h. es wird die gleiche Masse an Schadstoffen hydraulisch abtransportiert wie durch die o. g. Prozesse nachgeliefert wird. Der Übergang der Schadstoffe in eine für hydraulische Maßnahmen verfügbare Form ist ein langsamer Prozess, der letztlich die Geschwindigkeit bestimmt, mit der vorgegebene Sanierungszielwerte erreicht werden können. Schaltet man das Pump-and- Treat ab, so ist die natürliche Grundwasserströmung und somit der hydraulische Abtransport der Schadstoffe geringer, was in höheren Schadstoffkonzentrationen im Grundwasser resultiert, solange der Grundwasserleiter noch ein gebundenes Schadstoffreservoir aufweist. Spätestens zu dem Zeitpunkt, ab dem das Pump-and-Treat keine signifikante Austragsrate mehr aufweist, sollte es durch andere Verfahren ersetzt werden, die den natürlichen Limitierungen eher gerecht werden.

Seiten 208 - 215

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1864-8371.2006.04.02
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1864-8371
Ausgabe / Jahr: 4 / 2006
Veröffentlicht: 2006-08-01
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Dokument In-situ Reaktive Zone (IRZ) – Einsatz von Melasse zur mikrobiellen In-situ-Sanierung
einer LCKW-Kontamination im Grundwasser