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Sanierung mit Nano-Eisen – Stand der Technik

Sanierungsverfahren, die in kurzer Zeit große Schadstoffmengen beseitigen, sind auf dem Vormarsch. Neben oxidativen Verfahren rücken zunehmend reduktive Verfahren in den Vordergrund. Zu letzteren gehört die Sanierung mit Nano- Eisen. Dieser Artikel gibt einen Überblick über Grundlagen und Leistungsfähigkeit der Nano-Eisen Sanierungstechnologie. Gleichzeitig wird auf wesentliche Gesichtspunkte der Anwendung von Nano-Eisen auch im Hinblick auf Umwelteinwirkungen und Arbeitsschutz eingegangen. Die Aussagen basieren auf einer gezielten Auswertung wissenschaftlicher und anwendungsbezogener Veröffentlichungen. Über eigene Erfahrungen aus einem ersten Feldversuch wird in einem separaten Artikel in der nächsten Ausgabe des Altlastenspektrums berichtet.
Nanotechnologie besitzt nach Meinung vieler Ökonomen das Potential eine neue industrielle Revolution einzuleiten. Der Begriff, der in den 1990er Jahren geprägt wurde, gehört mittlerweile zum allgemeinen Sprachgebrauch. Mit Nanotechnologie werden heute alle Prozesse und Anwendungen mit Partikeln kleiner als 100 Nanometer bezeichnet. Zum Vergleich: Ein einzelnes menschliches Haar hat eine Dicke von ca. 80.000 nm, eine rote Blutzelle von ca. 7.000 nm und ein Wassermolekül von ca. 0.3 nm. Die auf der Nano-Ebene kontrolliert hergestellten Partikelstrukturen bieten den Vorteil, dass ihre Eigenschaften nicht mehr alleine von der Art des Ausgangsmaterials abhängen, sondern insbesondere von der Größe und Gestalt der Partikel. Chemische und physikalische Eigenschaften von Nanopartikeln, wie Dichte, Festigkeit, Leitfähigkeit oder Reaktivität können im Vergleich zu den Eigenschaften größerer Partikel stark differieren, wodurch sich neue Anwendungsmöglichkeiten ergeben. In Deutschland wird die Nanotechnologie seit Ende der 1990er Jahre vom BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung) verstärkt geförderT. Weitgehend unbewusst von der Öffentlichkeit haben Nanopartikel schon heute Einzug in viele Produkte des Automobilbaus, der Glasherstellung, der Informationstechnik, der chemischen, pharmazeutischen und optischen Industrie gehalten.

Seiten 75 - 83

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1864-8371.2006.02.01
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1864-8371
Ausgabe / Jahr: 2 / 2006
Veröffentlicht: 2006-04-01
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