Inhalt der Ausgabe 11/2012
Inhalt/Editorial
Aktuelles
+++ Bergische Universität Wuppertal: Sicherheitswissenschaftliches Kolloquium im Wintersemester 2012/13 +++ DGUV-IAG: Stress durch ständige Erreichbarkeit +++ Die KAN: Politisch gefordertes Sprachrohr des Arbeitsschutzes +++
Fachbeiträge
Das Risikokonzept des Ausschusses für Gefahrstoffe (AGS), das in der „Bekanntmachung zu Gefahrstoffen Nummer 910“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) veröffentlicht ist, basiert auf zwei Risikozahlen, die der AGS festgelegt hat. Das Akzeptanzrisiko beträgt 4 : 10.000. Es soll grundsätzlich im Jahre 2018 auf 4 : 100.000 abgesenkt werden. Das Toleranzrisiko beträgt 4 : 1000. Diese Zahlen entsprechen dem jeweils zusätzlichen Krebsrisiko auf Grund einer lebensarbeitszeitlangen Exposition gegenüber einem krebserzeugenden Gefahrstoff (arbeitstägliche Exposition über 40 Jahre).
In den verschiedenen Branchen und betrieblichen Arbeitsbereichen kommen sehr unterschiedliche Gefahrstoffe zum Einsatz. Nur für eine kleine Anzahl dieser Stoffe kann die Konzentration am Arbeitsplatz messtechnisch ermittelt werden, um die Messergebnisse mit Grenzwerten zu vergleichen. Dies ist zum Beispiel notwendig, um die Exposition von Beschäftigten gegenüber diesen Stoffen abzuschätzen und damit auch eine Bewertung der Schutzmaßnahmen vornehmen zu können. Da bei der Vielzahl der verwendeten Gefahrstoffe nicht für alle Stoffe und nicht für alle Expositionsszenarien Messwerte vorliegen, werden in verstärktem Maße Modelle zur Bewertung der Expositionssituation verwendet.
In großen Unternehmen werden zur Sicherstellung des Brandschutzes häufig mehrere Brandschutzbeauftragte nebeneinander eingesetzt. In ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich führen diese wichtigen Fachkräfte der betrieblichen Sicherheit parallel zueinander die gleichen Prozesse aus. Zur Sicherstellung einer einheitlichen Dienstleistungsqualität werden diese Prozesse häufig durch prozessorientierte Managementsysteme administriert.
Laser für die Materialbearbeitung stellen potenziell gefährliche Werkzeuge bzw. Maschinen dar. Die von ihnen emittierte Strahlung kann bei ausreichender Leistungsdichte menschliches Gewebe nachhaltig schädigen. Daher gibt es umfangreiche Regelwerke zum Schutz des Menschen vor einwirkender Laserstrahlung, welche u. a. auf der europäischen Norm DIN EN 60825-1 basieren.
Komplexe Produktionsprozesse, chemische Betriebsmittel und der Umgang mit Gefahrstoffen – kritisch wird es erst, wenn mögliche Risiken unerkannt bleiben. Sogenannte HAZOP-Analysen verbessern die Sicherheit systematisch und aktiv. Kern ist die moderierte Expertendiskussion möglicher Ausnahmen von einem gewünschten Sollzustand.
Die Ergonomie ist eine wichtige Disziplin in der modernen Arbeitssicherheit. Denn über die Gesundheit am Arbeitsplatz entscheidet die Beschaffenheit der Arbeitsmaterialien und Möbel ebenso wie das Betriebsklima oder der direkte Schutz vor Unfällen oder Verletzungen. Im Büro heißt das etwa, dass Beleuchtung und Sitzmöglichkeiten, Bildschirmposition und Eingabegeräte aufeinander abgestimmt sein müssen, damit Beschäftigte konzentriert und ohne unnötige Energieeinbußen ans Werk gehen können.
Ohne Messungen am Arbeitsplatz lassen sich die Risiken im Umgang mit Gefahrstoffen nicht verringern. Entsprechend standen geeignete Messverfahren und Messstrategien sowie die Güte von Verfahren, die auf Modellen beruhen, im Mittelpunkt des dritten Symposiums „Gefahrstoffe am Arbeitsplatz“, das am 24. und 25. 9. 2012 in der BAuA stattfand. Fast 200 Fachleute aus dem deutschsprachigen Raum informier ten sich über aktuelle Entwicklungen bei Probenahme, Analytik und Beurteilung.
Produktbericht
Im Arbeitsleben sind die Hände besonderen Risiken ausgesetzt. Neben mechanischen Gefährdungen führen dabei vor allem Hauterkrankungen und Allergien während der Arbeit zu Fehlzeiten und hohen Kosten. In der europäischen PSA Richtlinie und der EN 420 wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass „Handschuhmaterial, Zersetzungsprodukte und enthaltene Substanzen…sich nicht nachteilig auf die Gesundheit und die Hygiene des Anwenders auswirken dürfen“.
Für die Praxis
Beim Umgang mit feuerflüssigen Massen ist als Schutz für Gesicht und Augen ein Klappvisier, das an den Schutzhelm an gebracht wird, weit verbreitet. Bei Versuchen im Zusammenhang mit der Zertifizierung von Helmen und deren Zubehör hat sich gezeigt, dass diese Visiere nur einen eingeschränkten Schutz bieten.
Der folgende Beitrag befasst sich mit einer Messung des extrem hohen Lärms, der von Lichtbögen ausgeht. Lärmmessungen werden nur noch selten erforderlich. Die Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung fordert, der Arbeitgeber soll die auftretenden Lärmexpositionen am Arbeitsplatz ermitteln und sich dazu zunächst die notwendigen Informationen beim Hersteller von Arbeitsmitteln oder bei anderen Quellen beschaffen. Erst wenn sich die Einhaltung der Grenzwerte so nicht sicher ermitteln lässt, ist der Umfang der Exposition durch Messungen festzustellen.
Grundsätzlich kann unterstellt werden, dass Fachkräfte für Arbeitssicherheit und Betriebsärzte auf Grund ihrer Ausbildung befähigt sind, den Arbeitgeber auch in Belangen des Gefahrstoffrechtes fachkundig zu beraten. Auf die Pflicht zur Fortbildung entsprechend § 3 Absatz 3 und § 5 Absatz 3 des Arbeitssicherheitsgesetzes (ASIG) weisen wir hin.
Der Schutz der Beschäftigten bei Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen beruht auf dem Arbeitsschutzgesetz und wird mit der Biostoffverordnung (BioStoffV) spezifisch geregelt. Darüber hinaus sind bei Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen das Infektionsschutzgesetz (IfSG) und das Tierseuchenrecht mit der Tierseuchenerregerverordnung (TSeuchErregerV) zu beachten.
Vor dem Hintergrund der künftigen Novellierung der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) und der damit zu erwartenden Veränderungen bei den Prüfanforderungen an Anlagen und Arbeitsmitteln hat der Länderausschuss für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik (LASI) beschlossen, die derzeitige Qualität der Prüfungen von Anlagen und der Dokumentation der Prüfergebnisse im Rahmen einer bundesweiten Aktion zu ermitteln und zu bewerten. Ziel ist es, den Regel setzenden Gremien Hinweise und Empfehlungen zur Gestaltung und Optimierung des zukünftigen Prüfwesens zu geben.
Die DASA Arbeitswelt Ausstellung in Dortmund präsentiert auf 13.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche Arbeitswelten von gestern, heute und morgen. Sie ist die ständige bildungsaktive Einrichtung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin und informiert die Öffentlichkeit über die Arbeitswelt, ihren Stellenwert für Individuum und Gesellschaft sowie über die Bedeutung menschengerechter Gestaltung der Arbeit.
Ausgewählte Termine 2012
Entwendet eine Verkäuferin Zigarettenpackungen aus dem Warenbestand des Arbeitgebers, kann dies auch nach längerer Betriebszugehörigkeit eine Kündigung des Arbeitsverhältnisses rechtfertigen.
+++ Gefahr gebannt: In der EU muss niemand mehr durch DCM-Abbeizer sterben +++ BAPPU-evo – das kompaktvielseitige Messgerät für die Arbeitsanalyse +++ Sicherheit durch passenden Gehörschutz +++ Sicherheitstechnik auf Tour +++
+++ Gefahrstoffe sicher managen – von der Produktion bis zur Vermarktung +++ Gemische richtig einstufen und kennzeichnen +++ Basiswissen zur Gefahrstoffverordnung 2010 +++ Unfallversicherung: Sachlich richtig & schnell entscheiden +++ Grundwissen zur CE-Kennzeichnung im Maschinenbau +++
Mikroorgansimen begleiten den Menschen seit je her. Wir haben sie uns zunutze gemacht zum Beispiel zur Brot-, Bier- oder Weinbereitung oder auch bei der Herstellung von Medikamenten. Mikroorganismen können aber auch Gefährdungen für Menschen bringen, wenn sie als Erreger von Infektionskrankheiten auftreten.
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