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Vom Bremer Legionelloseausbruch zur 42. BImSchV

Ab November 2015 kam es im Stadtgebiet und Einzugsbereich Bremen zu einem ersten Ausbruchsgeschehen von Legionellosen und ab Mitte Februar 2016 zu einer zweiten Häufung dieser Erkrankung. Bis zum Ende des Ausbruchs wurden unter den 45 Erkrankten drei Tote beklagt. Es wurden letztlich 50 Betriebe ermittelt, die zusammen etwa 100 Verdunstungskühler in der Stadt betreiben. Daneben wurden weitere mögliche Quellen ins Kalkül gezogen: unruhige Gewässer, Abwässer (besonders von Lebensmittelbetrieben), Waschanlagen für Kfz und Bahnwaggons, offene Kanalbaustellen usw. Aus diesem Quellenkataster wurde eine dreistufige Prioritätenliste und daraus eine Reihenfolge erstellt, nach der das Landesuntersuchungsamt (LUA) seine Untersuchungen vornahm. Das LUA nahm von den verdächtigen Quellen zunächst Wasser- und in einem zweiten Schritt auch Biofilmproben und forderte gleichzeitig zu einer erneuten Stoßdesinfektion auf. Es wurden insgesamt 418 Proben gezogen und durch das LUA analysiert. Proben der Serogruppe 1 wurden im Konsiliarlabor für Legionellen (KL) in Dresden weiter typisiert. Keine der Proben erbrachte den Nachweis des für das Ausbruchsgeschehen charakteristischen Legionellen- Sequenztyps 2151, das bedeutet, die Quelle für den Ausbruch wurde bis heute nicht gefunden. Nach einem erfolgreichen „Bremer Fachtag Legionellen“ im Oktober 2016 und dem Inkrafttreten der 42. BImSchV wird nun in Bremen begonnen, die betroffenen Anlagen risikobasiert einzustufen und daraus ein regelmäßiges Überwachungsprogramm zu erstellen.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-7776.2018.02.05
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-7776
Ausgabe / Jahr: 2 / 2018
Veröffentlicht: 2018-05-29
Dokument Vom Bremer Legionelloseausbruch zur 42. BImSchV