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40 Jahre Grundwasser-Monitoring an der Deponie „Monte Scherbelino“ bei Frankfurt am Main
Modellgestützte Analyse und Bilanz der Schadensentwicklung

Mit dem Dichtwandbau an der Deponie „Monte Scherbelino“ südlich von Frankfurt am Main im Jahr 1995 wurde eine 70 Jahre andauernde Immission deponiebürtiger Stoffe in das Grundwasser beendet. Ein umfangreiches Monitoring der Grundwasserbeschaffenheit hat die Entwicklung der abstromigen Stoffkonzentrationen in den letzten 4 Jahrzehnten aufgezeichnet. Bis zum Jahr 1995 wurden, bis auf eine Oberflächenabdeckung zur Rekultivierung bei Schließung der Deponie, keine technischen Maßnahmen zur Begrenzung oder Sanierung des Grundwasserschadens durchgeführt. Das Monitoring wird in modifizierter Form auch nach Ringschluss der Dichtwand bis heute fortgesetzt. Damit liegt ein Fundus von Beobachtungsdaten vor, anhand dessen natürliche Rückhalte- und Abbauvorgänge wie bei einem Protokoll für Monitored Natural Attenuation (MNA) analysiert werden können.

Die ursprüngliche Intention des Messprogramms war die Kontrolle der Emission und der Schutz von Trinkwasser und Oberflächengewässern. Im Rahmen des Förderschwerpunktes „KORA“ (Kontrollierter natürlicher Rückhalt und Abbau von Schadstoffen bei der Sanierung kontaminierter Grundwässer und Böden) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ermöglicht nunmehr das Forschungsvorhaben „Modellgestützte Analyse und Bereitstellung eines numerischen Prognoseinstrumentariums der Selbstreinigungsprozesse deponiebürtiger Schadstoffe im Grundwasser – Monte Scherbelino“, BMBF-Förderkennzeichen 0330503, eine erneute intensive Beschäftigung mit diesem Standort. Zielsetzung dieses Projektes ist die modellgestützte Analyse der Entwicklung des deponiebürtigen Grundwasserschadens unter Beachtung des natürlichen Rückhalts und Abbaus. Darauf aufbauend sollen auf andere Standorte übertragbare Ansätze zur Prognose der Schadensentwicklung formuliert werden. In diesem Artikel werden einzelne Arbeitsschritte des Forschungsvorhabens vorgestellt und die kennzeichnenden Merkmale der langfristigen Ausbreitung des Schadensbereichs im Grundwasserabstrom des „Monte Scherbelino“ beschrieben.

Seiten 119 - 127

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1864-8371.2007.03.05
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1864-8371
Ausgabe / Jahr: 3 / 2007
Veröffentlicht: 2007-06-05
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Dokument 40 Jahre Grundwasser-Monitoring an der Deponie „Monte Scherbelino“ bei Frankfurt am Main