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Auf einem Auge blind (Teil 2)
Korruptionsbekämpfung läuft oft ins Leere, weil informelle psychologische und soziale Prozesse ignoriert werden

Im ersten Teil dieses Beitrags (ZRFC 1/2015) wurden gängige Antikorruptionsmaßnahmen dargestellt, die überwiegend der formellen Korruptionsbekämpfung und Korruptionsprävention zuzuordnen sind. Ebenso wurde auf deren Schwächen hingewiesen. Im folgenden zweiten Teil wird nun das so genannte KoDiM-Modell (Modell zum Zusammenhang von Korruption, Diskrepanzerfahrungen und Meldeverhalten) vorgestellt, welches an Möglichkeiten informeller sozialer Kontrolle zur Bekämpfung und Prävention von Korruption ansetzt. Das Modell ist im Rahmen eines Forschungsprojekts entwickelt worden, das vom TÜV Hannover / Sachsen-Anhalt e. V. finanziert worden ist. An dem vorgestellten KoDiM-Modell werden Funktionsweisen sozialer Prozesse aufgezeigt, die Ansatzpunkte für die Verhinderung bzw. Bekämpfung korrupter Handlungen in Organisationen liefern können. Das Modell macht Wirkungsstrukturen sichtbar, die formelle Antikorruptionsmaßnahmen weitgehend außer Acht lassen. Es ist nicht als Konkurrenzmodell zu den dargestellten Ansätzen formeller Kontrolle zu verstehen, sondern als eine Komplettierung. Das KoDiM-Modell kann zudem die Basis für eine evidenzbasierte Prüfung von Antikorruptionsmaßnahmen sein.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1867-8394.2015.02.06
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1867-8394
Ausgabe / Jahr: 2 / 2015
Veröffentlicht: 2015-03-26
Dokument Auf einem Auge blind (Teil 2)