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Deponiebegrünungen als Erosionsschutz und Möglichkeit zur Reduzierung von Sickerwasser

Durch die Begrünung einer Deponie werden Erosionen im Bereich der Deponieabdeckung (Bauwerkssicherung) verhindert und das Deponiebauwerk wieder in den Naturhaushalt eingegliedert (Landschaftsgestaltung). Durch die Verdunstungsleistung der aufgebauten Vegetationsdecke (Evapotranspiration) kann außerdem die Sickerwassermenge, die in den Deponiekörper eindringt, gesenkt werden. Die Aufgabe der Vegetationsdecke dabei ist, möglichst viel Wasser aus der Rekultivierungsschicht an der Bodenoberfläche zu verdunsten (Evaporation) und durch Wasseraufnahme durch die Wurzeln und Abgabe von Wasserdampf über die Blätter Wasser zu verbrauchen (Transpiration).

Zusammengefasst spricht man von Evapotranspiration. Ein kleiner Teil des Niederschlagwassers wird im Bereich oberirdischer Pflanzenteile festgehalten (Interzeption) und gelangt somit gar nicht erst in den Boden. Bei der Wiederansiedlung von Pflanzen auf Deponien zwecks Renaturierung und Erosionsschutz ergeben sich zahlreiche Probleme. Die für Pflanzen bedrohlichsten Standortbedingungen sind aufsteigende Methangase, Wassermangel während einer Trockenperiode, Nährstoffmangel, extrem saure oder extrem basische Bodenreaktionen, große Hitze mit Temperaturen bis zu 65° C, starke Temperaturschwankungen von 45° C im Tagesverlauf und ein unterschiedlich großes Erosionspotential in Abhängigkeit von der Geländesteilheit, der angedeckten Bodenart und der Niederschlagsintensität. Das hat zur Folge, dass die Pflanzen bei der Besiedlung eines Deponiestandortes auf hohe Besiedlungswiderstände stoßen können und dann der Mensch helfend eingreifen muss (STALLJANN E., 1987; STALLJANN E. u. WAGNER K., 2001).

An dieser Stelle soll gezielt über Möglichkeiten der Begrünung von Deponiestandorten berichtet werden. Vorgestellt werden verschiedene Methoden der Ansaat (Drillsaat, Nassansaat), Düngung und Bodenverbesserung. Ziel ist es, aufzuzeigen, das durch die Förderung des Wurzelwachstums der Wasserverbrauch der Pflanzen zunimmt und die Sickerwassermenge sinkt. So wird eine Minimierung der Infiltration von Niederschlagswasser in das Entwässerungssystem des Deponiekörpers erreicht, wie von der LAGA-AG (1999) dargelegt.

Seiten 187 - 192

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2002.04.02
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1863-9763
Ausgabe / Jahr: 4 / 2002
Veröffentlicht: 2002-04-01
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