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Die thermische Abfallbehandlung in China

Die zunehmende Industrialisierung und die damit verbundene Urbanisierung sowie sich schnell ändernde Konsumgewohnheiten stellen China vor das Problem, seine Abfallwirtschaft den steigenden Mengen in einer dem Prinzip der Nachhaltigkeit verpflichteten Weise anzupassen. Eine tragende Rolle spielt dabei, vor allem in den Bevölkerungs- und Industriezentren, die Verbrennung, sowohl für Hausmüll als auch für Abfälle aus dem Gewerbe-, Industrie- und Medizinbereich. Die Behörden sehen trotz der Kosten und neuerdings gelegentlich sich artikulierender öffentlicher Opposition keine andere Option, die zu umweltverträglichen Lösungen führen könnte. Im Jahr 1988 wurde die erste Hausmüllverbrennungsanlage in China mit importierter Technologie in Betrieb genommen. In der Folgezeit wurden weitere derartige Anlagen errichtet, deren Ausbrand aber wegen des geringen Heizwerts chinesischen Hausmülls großenteils unbefriedigend ist. Dies und die Kosten führten gegen Ende des letzten Jahrhunderts zur Entwicklung einer Wirbelschichtanlage an der Universität von Zhejiang, in der Siedlungsabfälle mit einer Zumischung von bis zu 20 % Kohle so verbrannt werden können, dass sowohl der Ausbrand als auch die Emissionen, einschließlich derer von Dioxinen, den aktuellen chinesischen Vorgaben entsprechen. Diese sind für etliche Schadstoffe vergleichbar mit denen der EU Verbrennungs-Richtlinie. Der an der Zhejiang Universität entwickelte Anlagentyp wurde zwischen 2000 und 2010 erfolgreich in den Markt eingeführt und dürfte in Zukunft wegen seiner günstigen Kosten und der guten Ergebnisse zusammen mit einer zweiten, an der Tsinghua Universität entwickelten Technologie das Rückgrat des Ausbaus der Abfallverbrennung in China darstellen.

Increasing industrialisation and urbanisation as well as fast changing consumption habits in China entail a dramatic increase in waste generation. This development goes along with a severe lack in landfill sites, especially in densely populated areas. In combination with today's growing demand for aftercare free disposal the Chinese government decided to focus on thermal treatment, preferentially with energy recovery, of all types of waste as the only environmentally compatible pre-treatment option prior to final disposal. This principle is followed by the authorities despite entailing costs and recently in few places emerging public concern over this technology. The first incineration plant for municipal solid waste in China using imported technology was commissioned in 1988. Further such plants built during the following years had severe problems with the low calorific value of Chinese waste and failed often to achieve acceptable burnout. This fact and the high costs initiated at the end of the last century the development of a circulating fluidised bed incinerator at the University of Zhejiang which burns residential waste with an addition of 20 % of coal to increase its heating value. This strategy enables a well controlled combustion with burnout as well as emission figures, including those for dioxins, which easily comply with the actual Chinese air emission limits. These are to a great extent comparable with those of the EU Incineration Directive. This technology has successfully entered the market between 2000 and 2010 and will most likely, together with a similar type developed by the Tsinghua University, become the backbone of Chinese waste incineration in future due to its moderate costs and excellent performance.

Seiten 366 - 373

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2011.08.05
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1863-9763
Ausgabe / Jahr: 8 / 2011
Veröffentlicht: 2011-08-16
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Dokument Die thermische Abfallbehandlung
in China