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Die Verölung kunststoffreicher Abfälle und Reststoffe – Teil 2

Die Verölung wird als perspektivreiches Verfahren zur Verwertung ausgewählter Kunststoffe und kunststoffreicher Reststoffgemische eingeschätzt. Allerdings bedarf es einer Reihe weiterer Forschungs- und Entwicklungsarbeiten. Verölungsverfahren sind keine „Allesfresser“. Für Verölungsprozesse sind Kunststoffe aus der Gruppe der Polyolephine, vornehmlich PE und PP, geeignet. Es sollten nur Kunststoffe und heizwertreiche Reststoffgemische mit Heizwerten oberhalb 20 MJ/kg eingesetzt werden, um zufriedenstellende Ölmengen erzeugen zu können. Voraussetzung hierfür ist ein ausreichend hoher Anteil heizwertreicher Komponenten im Rohstoff bei entsprechend niedrigen Mineralstoff- und Wassergehalten. Nicht definierte, heterogene Kunststoff- und Reststoffgemische sollten aus Gründen der Öl-Qualitätssicherung, vor allem aber aus Gründen des Arbeitsschutzes nicht für die Verölung verwendet werden. Bei Berücksichtigung der Anforderungen an die Palette geeigneter Rohstoffe können gute Ölqualitäten erzielt werden, die eine Verwertung in BHKW im Grundsatz erlaubt. Die Erzeugung von Dieselkraftstoff nach DIN EN 590 ist nach Auffassung der Gutachter nach jetzigen Stand des Wissens nur mit einer spezifischen Prozessführung und einer aufwändigen Konfektionierung wie z. B. einer Hydrierung erreichbar. Bezüglich der erzeugten Gasqualität gelten die gleichen Anforderungen an die verwendeten Rohstoffe, wie sie für das Öl empfohlen worden sind. Die Verwertung in BHKW ist grundsätzlich möglich, eine vorherige Gasreinigung ist jedoch erforderlich. Eine abschließende Bewertung der Kohle kann mangels einer ausreichenden Datenlage nicht vorgenommen werden. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine Verwertung in der Zementindustrie und in Kraftwerken möglich ist. Diese Aussage triff nur zu, bei Verwendung geeigneter Rohstoffe wie sie auch für Öl genannt sind.

Part 2 of the article completes the description of the qualities of oil that can be produced during oiling. Quality improvement measures are discussed. This includes the defining suitable raw materials (system input), process control and the assembly steps downstream from the oiling process. In conclusion, the R&D need is illustrated. Oiling procedures are not „omnivores“. Plastics made from the group of polyolefins, primarily PE and PP, are suitable for oiling processes. Only plastics and high-heat-value waste material mixtures with values > 20 MJ/kg should be used to produce satisfactory oil quantities. This is conditional upon a sufficiently high proportion of high-heat-value components in the raw material in the presence of appropriately low mineral and water contents. Non-defined, heterogeneous plastic and waste material mixtures should not be used for oiling because their oil quality cannot be assured, but also for reasons of work protection in particular. Good oil qualities can be produced that in principle allow usage in the CHP when the requirements governing the range of suitable raw materials are accounted for. According to the expert auditors’ opinion, current state-of-the-art production of diesel fuel according to DIN EN 590 is only achievable by means of specific process control and a complicated assembly step, e. g. hydration. In terms of the gas quality produced, the same requirements apply to the raw materials used as recommended for oil. Although recycling in a CHP is basically possible, the gas must be purified beforehand. A concluding assessment of the carbon is not possible due to a lack of sufficient data. Initial results suggest that recycling in the cement industry and in power plants is possible. This statement only applies to the use of suitable raw materials as listed for oil.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2016.12.06
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1863-9763
Ausgabe / Jahr: 12 / 2016
Veröffentlicht: 2016-12-12
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Dokument Die Verölung kunststoffreicher Abfälle und Reststoffe – Teil 2