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Germanistik – pluralistisch, kontrastiv, interdisziplinär

Hat die Trennung in eine Inlands- und eine Auslandsgermanistik einen Sinn? Sittas recht deutliche Bejahung dieser Frage (vgl. Sitta 2004) wird von den anderen Diskussionsbeiträgern zu diesem Themenschwerpunkt zwar ein wenig relativiert (vgl. v. a. Götze 2005), allerdings nicht grundsätzlich in Frage gestellt. Einig ist man sich weithin, dass der Gegenstand beider „Germanistiken“ im Wesentlichen identisch sei (mit Abstrichen bei einigen Spielarten der German Studies, wie sie in den USA und einigen westeuropäischen Ländern seit einiger Zeit betrieben werden; vgl. z.B. Grix 2002; Nijhuis 2002), Unterschiede aber bestünden bei der jeweiligen Perspektive auf diesen Gegenstand, den Methoden, den Ausbildungszielen sowie bei der Sprachkompetenz und sprachlich-kulturellen Sozialisation der Lehrenden, der Studierenden und – im Falle der Lehrerausbildung – der Schüler (vgl. dazu besonders die verschiedenen Szenarien bei Petkov 2005). Bei Helbig (2005) und Petkov (2005) wird der Disziplin Deutsch als Fremdsprache eine gewisse Zwischenstellung zwischen Inlands- und Auslandsgermanistik eingeräumt: Sie teilt mit der Auslandsgermanistik die Fremdperspektive, will auf Berufsfelder vorbereiten, in denen die Studienabsolventen als Sprach- und Kulturmittler auftreten, allerdings tut sie dies wie die Inlandsgermanistik in einem deutschsprachigen Kontext, und ihre Inhalte und Ziele sind auch nicht immer deckungsgleich mit denen mancher „auslandsgermanistischer“ Institute (vgl. Helbig 2005: 8).

DOI: https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.2006.02.03
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 2198-2430
Ausgabe / Jahr: 2 / 2006
Veröffentlicht: 2006-05-01
Dokument Germanistik – pluralistisch, kontrastiv, interdisziplinär