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Handlungsbedarf bei tieffrequenten Geräuschen und Erschütterungen?

Unterschiedliche Begriffe in der deutschen Sprache wie Schall, Geräusch, Erschütterung und Lärm zeigen bereits die Abstufung in der subjektiven Wahrnehmung. Lärmwirkungsforschung, Lärmpsychologie und Immissionsschutzrecht verwenden verschiedene Systeme zur Kategorisierung, mit denen versucht wird, der prinzipiell subjektiven Wahrnehmung gerecht zu werden. Für die Messtechnik stellen tieffrequente Geräusche oft eine besondere Herausforderung dar. Der zunehmende Einsatz von technischen Geräten wie Wärmepumpen und Blockheizkraftwerken, deren Genehmigung nur teilweise dem Bundesimmissionsschutzgesetz unterliegt, führt in Wohngebieten zu Beschwerden. Es ist außerdem eine Zunahme von Beschwerden beim Schienenverkehr – vor allem wegen des zunehmenden nächtlichen Güterverkehrs – über Lärm und Erschütterungen zu beobachten. Inzwischen werden in Deutschland Forderungen zur Änderung des bestehenden Regelwerks bis hin zu verbindlichen gesetzlichen Vorschriften für die Begrenzung von Erschütterungen erhoben. Hierbei sind neben den Fragen der Messtechnik auch juristische Erwägungen und neuere Erkenntnisse aus der Forschung zu berücksichtigen. In diesem Zusammenhang wird auf Nachbarländer wie die Schweiz und Österreich hingewiesen, die bei diesem Thema schon weiter seien als Deutschland. Der Begriff Erschütterungen ist zwar im Titel des deutschen Bundes-Immissionsschutzgesetzes genannt, doch wird sowohl von Bürgerinitiativen als auch von Fachleuten die mangelnde rechtliche Verbindlichkeit beklagt.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-7776.2017.04.07
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-7776
Ausgabe / Jahr: 4 / 2017
Veröffentlicht: 2017-11-27
Dokument Handlungsbedarf bei tieffrequenten Geräuschen und Erschütterungen?