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Innerbetriebliche Abfallwirtschaft bei Siemens
Sammlung, Transport und Bereitstellung am Beispiel der Server-Produktion

Ähnlich hohe technische und logistische Ansprüche, wie sie heute an die Versorgung moderner Unternehmen zu stellen sind, müssen auch von der Entsorgungsseite der Betriebe erfüllt werden. Hier sind es im wesentlichen die Forderungen nach der Trennung von Abfällen, die sich aus dem Kreislaufwirtschaftsgesetz ableiten und die ökologisch wie ökonomisch zielführend umgesetzt werden müssen. Eine differenzierte betriebliche Abfallwirtschaft kann nicht mehr vom Hausmeister quasi nebenbei erledigt werden, wie dies noch zu Zeiten der Fall war, als (fast) alles in einer großen grauen Tonne entsorgt wurde. Die Autoren stellen das entsorgungslogistische Konzept in einem Betrieb der Computerindustrie vor. Sie beschreiben die Anforderungen an jeden Beschäftigten bei Wegwerfentscheidungen und skizzieren die Stationen, an denen Abfälle zur Verwertung und Beseitigung getrennt gesammelt, innerbetriebliche transportiert und zur Übergabe an den externen Entsorger bereitgestellt werden.

Die frühere „Müllabfuhr“ im Betrieb konnte noch vom Hausmeister quasi nebenbei miterledigt werden. Heute werden dagegen an die Bearbeiter innerbetrieblicher abfallwirtschaftlicher Aufgaben sowohl auf der logistischen wie auf der operativen Ebene deutlich höhere Anforderungen gestellt. „Push-Faktoren“ wie rechtliche Vorgaben oder gesellschaftliche Forderungen zur Kreislaufwirtschaft etc. drängen Betriebe, ihr Entsorgungsverhalten zu verändern. Zudem werden Betriebe über „Pull-Faktoren“ gezogen, wenn es gilt, die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und über sinkende Entsorgungskosten Rationalisierungspotentiale zu erschließen.

Die folgenden Einzelbeispiele entstammen dem Bereich Information and Communication Products / Computer Systems der Siemens AG. In der Paderborner Produktionsstätte werden die Unix-Server der RM-Familie sowie ein Teil der Windows NT-Server der Primergy-Familie von knapp 2000 Beschäftigten entwickelt, gefertigt und vermarktet. Abbildung 1 gibt eine Übersicht über die anfallenden Rückstände. Dabei wird deutlich, daß Abfälle zur Verwertung vor den Abfällen zur Beseitigung rangieren. Überwachungsbedürftige Abfälle machen nur einen Anteil von weniger als zwei Prozent der Gesamtmenge aus.

Seiten 9 - 13

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.1999.01.02
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1863-9763
Ausgabe / Jahr: 1 / 1999
Veröffentlicht: 1999-01-01
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