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Klimaschutzpotenziale in der Kreislaufwirtschaft – Teil 2: EU

Klimaschutzpotenziale in der Kreislaufwirtschaft können mit der Ökobilanzmethode der Abfallwirtschaft ganzheitlich gezeigt werden. Es ist die Gesamtheit der Emissionen aus der Abfallbehandlung umfasst sowie auch die Leistungen durch die Erzeugung von Sekundärrohstoffen und Energie und die damit mögliche Substitution von Primärprodukten. Für Deutschland und die EU wurde im Rahmen eines UBA-Vorhabens das gegebene Treibhausgas (THG)-Minderungspotenzial für das Basisjahr 2017 aufgezeigt und für das Zieljahr 2030 dargelegt wie auch künftig Beiträge erzielt werden können. Neben Siedlungsabfällen sind Lebensmittelabfälle als Sonderbilanzraum eingehender und Produktions- und Gewerbeabfälle sowie Bau- und Abbruchabfälle überschlägig betrachtet. Betrachtet sind zudem Möglichkeiten die Vorbereitung zur Wiederverwendung sowie die Abfallvermeidung einzubeziehen. Dieser Artikel stellt die Ergebnisse für die EU vor. Alle Bilanzräume zeigen im Nettoergebnis THG-Entlastungspotenziale. Am geringsten sind diese für Siedlungsabfälle aufgrund der weiterhin bestehenden Anteile zur Deponierung. Dies ist auch der Grund, dass zwei definierte Cluster innerhalb der EU27 Nettobelastungen aufweisen. In den Szenarien 2030 besteht umgekehrt für Siedlungsabfälle das mit Abstand höchste THG-Minderungspotenzial durch die Abkehr von der Deponierung. Weitere relevante Beiträge können durch Steigerung des Recyclings trockener Wertstoffe erreicht werden. Fazit ist, es bestehen wichtige Klimaschutzpotenziale und es bedarf gemeinsamer Anstrengungen zu einer schnellen Beendung der Deponierung und zur Steigerung der getrennten Erfassung und des Recyclings.

Climate protection potentials in the circular economy can be shown holistically with the life cycle assessment method of waste management. It includes the totality of emissions from waste treatments as well as the benefits from the generation of secondary raw materials and energy and the resulting possible substitution of primary products. For Germany and the EU, the given greenhouse gas (GHG) mitigation potential for the base year 2017 was shown within the framework of an UBA project, and for the target year 2030, it was outlined how contributions can also be achieved in the future. In addition to municipal solid waste (MSW), food waste is considered in more detail as a special balance, and commercial and industrial waste as well as construction and demolition waste are considered roughly. Also considered are possibilities to include preparation for re-use as well as waste prevention. This article presents the results for the EU. All balance areas show GHG reduction potentials in the net result. These are lowest for MSW due to the continued share of landfilling. This is also the reason that two definied Clusters within the EU27 show net debits. Conversely, in the 2030 scenarios, MSW has by far the highest GHG reduction potential through diversion from landfill. Further relevant contributions can be achieved by increasing the recycling of dry recyclables. The conclusion is that there is important climate protection potential and joint efforts are needed to quickly end landfilling and to increase separate collection and recycling.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2023.09.08
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1863-9763
Ausgabe / Jahr: 9 / 2023
Veröffentlicht: 2023-09-08
Dokument Klimaschutzpotenziale in der Kreislaufwirtschaft – Teil 2: EU