Komplexität

Komplexität ist vor allem ein Gefühl. Es entsteht aus dem Druck, sich pausenlos entscheiden zu müssen, wobei die Folgen jeder einzelnen Entscheidung ungewiss sind. Jedes Problem kann von vielen Seiten aus gesehen und nichts von vornherein ausgeschlossen werden. Alles scheint von jedem abzuhängen. Und jede Entscheidung zieht neue Probleme nach sich, die wiederum Entscheidungen verlangen. Vorhersagen werden zur Spekulation. Komplexität ist mehr als Kompliziertheit. Das Bundes-Immissionsschutzgesetz ist z. B. kompliziert. Mit viel Geduld und Mühe kann man es immerhin verstehen. Bei der Komplexität ist das nicht mehr der Fall. Sie verschleiert ihre Zusammenhänge und Wechselwirkungen so gekonnt, dass wir nichts mehr verstehen können. Man denke an die Finanzmärkte, das Wetter, das menschliche Gehirn oder das Verhalten eines Vogelschwarms (Schwarmverhalten). Auch Experten, die ja für das Komplizierte zuständig sind, beißen sich daran die Zähne aus. Komplexität wird in der Führungspraxis in verschiedenen Formen erlebt. Typisch dafür sind die Signalkomplexität, die strukturelle, die soziale und die operative Komplexität. Um sie auszuhalten, zu bewältigen oder gar zu steuern, sind jeweils besondere Fähigkeiten vonnöten.

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