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Wohin mit nicht hochwertig werkstofflich zu recycelnden Kunststoffen?
Wir brauchen Alternativen und Innovationen!

Angesichts der aktuellen, kontroversen Diskussion zum Thema „chemisches Recycling“ hat die GAIA, eine weltweite Allianz von mehr als 900 NGOs und Einzelpersonen, eine Studie veröffentlicht, die das Thema sehr kritisch beleuchtet und zum Ergebnis kommt, dass chemisches Recycling keine Lösung für das Kunststoffproblem sei.
Chemisches Recycling sollte allerdings als mögliche Ergänzung zum mechanischen Recycling gesehen werden. Denn klar ist, dass wir Alternativen brauchen, um die ambitionierten Recyclingquoten zukünftig zu erreichen. Deshalb sollten dringend Studien die ökologischen Auswirkungen, die CO2-Bilanz und die ökonomische Machbarkeit untersuchen. Die Ökobilanz muss eindeutig geklärt werden.
Wenn zudem weniger Kunststoffe thermisch verwertet werden sollen, müssen Innovationen entwickelt werden, wobei die Wirtschaftlichkeit nicht das führende Argument sein sollte. Denn mit dem aktuell niedrigen Ölpreis ist kein Kunststoffrecycling wirtschaftlich darstellbar. Die Wirtschaftlichkeit des Kunststoffrecyclings sollte vielmehr durch den Aufbau von Absatzmärkten gefördert werden, z. B. durch Substitutionsquoten.
Den Verfahren des chemischen Recyclings von vorn herein keine Chance einzuräumen ist rückwärtsgewandt!
Gerade durch die großen, finanzstarken Player aus der chemischen Industrie, könnten sich einige Herausforderungen lösen und damit Chancen verwirklichen lassen.

In view of the current controversial discussion on the subject of „chemical recycling“, GAIA, a worldwide alliance of more than 900 NGOs and individuals, has published a study that takes a very critical look at the subject and comes to the conclusion that feedstock recycling is not a solution to the plastics problem.
However, feedstock recycling should be seen as a possible complement to mechanical recycling. After all, it is clear that we need alternatives if we are to achieve the ambitious recycling quotas in the future. Therefore, studies should urgently be carried out to examine the ecological effects, the CO2 balance and the economic feasibility. The ecological balance must be clarified unambiguously. If, in addition, fewer plastics are to be thermally recycled, innovations must be developed, whereby cost-effectiveness should not be the leading argument. After all, with the current low oil price no plastics recycling is economically feasible. The economic viability of plastics recycling should rather be promoted by developing sales markets, e.g. through substitution quotas.
Not giving feedstock recycling processes a chance from the outset is a step backwards!
Especially due to the large, financially strong players in the chemical industry, some challenges could be solved and thus opportunities could be realized.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2020.09.04
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1863-9763
Ausgabe / Jahr: 9 / 2020
Veröffentlicht: 2020-09-09
Dokument Wohin mit nicht hochwertig werkstofflich zu recycelnden Kunststoffen?