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Zahlen, Daten, Fakten zur Novellierung der Gewerbeabfall-Verordnung

Einschneidende Änderungen auf Stoffströme werden mit den aktuellen politischen Diskussionen erwartet. Mit dem EU-Abfallpaket, den zunehmenden Herausforderungen beim Klima- und Ressourcenschutz und den anstehenden Änderungen im deutschen Abfallrecht soll das Recycling erheblich gefördert werden. Viel beachtet ist hier das Wertstoffgesetz und die Gewerbeabfall-Verordnung, aber auch der Klimaschutzplan 2050 setzt Impulse. Recycling darf aber kein Selbstzweck sein, sondern ökologische, ökonomische und soziale Gesichtspunkte müssen bei der Verfahrensbewertung berücksichtigt werden. Hierbei gilt: Qualität vor Quantität bei entsprechender Transparenz der Stoffströme. Eine sinnvolle Nutzung der Ressource Abfall kann nur im Zusammenspiel hochwertiger stofflicher und energetischer Verwertungsverfahren EU-weit erreicht werden. Hierzu bedarf es zunächst einer qualifizierten Betrachtung der Abfallmengen, Zusammensetzung und Entsorgungskapazitäten. So wurde der ständig wiederholte Slogan der Überkapazitäten bei den thermischen Abfallbehandlungsanlagen kürzlich durch das Bundeskartellamt dementiert. Auch fragwürdige Ergebnisse zur Vorteilhaftigkeit von Recyclingmaßnahmen müssen hinterfragt werden. Transparente Kriterien zur Begriffsbestimmung des „hochwertigen Recycling“ müssen entwickelt werden. Ein 100 %iges Recycling ist wissenschaftlich nicht möglich, dem steht z. B. die Vermeidung von Schadstoffverschleppungen entgegen. Eine Qualitätsoffensive in der Abfallwirtschaft ist endlich notwendig.

The current policy discussions are expected to have a great impact on waste streams. Recycling should be promoted by EU´s circular economy package, the challenges of the protection of climate and resource and the coming changes of the German waste legislation. The planned Recycables Act and the Commercial Waste Ordinance got some attention and further impulses are given by the 2050 climate protection plan. Recycling should not be an end in itself, instead ecologic, economic and social factors have be taken into account when assessing treatment methods. Quality not quantity and transparency of waste streams should be the dogmata. A sensible utilisation of waste as a resource supports an EU-wide combination of high-quality material and energetic recovery. This requires a qualified analysis of the quantities and mixtures of the waste and the available capacities. Only the report of the Germany Federal Cartel Office could disprove the mantra-like myth of over-capacities in thermal treatment plants. Also, the advantageousness of recycling operations has to be scrutinised. Verifiable criteria have to be developed to define high-quality recycling. 100 % recycling is scientifically impossible, since inter alia the pollutants should not be circulated. The Waste Management finally needs a quality initiative.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2015.09.05
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1863-9763
Ausgabe / Jahr: 9 / 2015
Veröffentlicht: 2015-09-11
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