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Zur Entstehung eines neuen Determinativs: das Unterart-bildende und das Art-stereotypisierende, indefinite son.
Mit einem kurzen Vergleich zu einschlägigen adnominalen dieser-Verwendungen

Die Wortartengruppe der Determinative hat mit dem Ausdruck son/e ein neues Mitglied zu verzeichnen, das sich auch flexionsmorphologisch deutlich von seiner Quelle so ein/e unterscheidet: son/e kann einerseits als deiktisches Determinativ, andererseits als indefinite Artikelform gebraucht werden. Im ersten Fall ist es normalerweise betont und dient dazu, eine Unterart der in son N mittels N bezeichneten Art zu bilden. Im zweiten Fall ist es hingegen unbetont und wird typischerweise genutzt, um einen Referenten neu in den Diskurs oder Text einzuführen. Während die Forschung bei letzterem von einem vollständigen Abbau der deiktischen Funktion ausgeht, wird im Beitrag für eine residual-deiktische Qualität des artikelartigen son argumentiert. Adnominalen diese/r/s-Verwendungen, die zu Referentenneueinführungen genutzt werden, wird der Status einer indefiniten Artikelform hingegen abgesprochen. Stattdessen wird vorgeschlagen, sie als besonderen ana- bzw. katadeiktischen Gebrauch des deiktischen Determinativs diese/r/s zu analysieren.

This paper analyses the form and function of the determiner son/e, which has recently emerged as a new expression in the German system of determiners. The determiner son/e – which differs clearly with regard to its inflectional morphology from its source so ein/e – can be used as a deictic determiner as well as a particular type of indefinite article. In the first case, son is usually stressed and serves to derive a subkind of the kind referred to by N in son N. In the second case, unstressed son is typically used to introduce a new referent into the discourse or the text. In contrast to the common view that assumes a complete loss of deictic function, the present paper argues for a residual deictic quality of the article-like son. Conversely, adnominal uses of diese/r/s that introduce new referents are not classified as instances of indefinite articles. Instead, an analysis is proposed in which these adnominal uses are treated as particular anadeictic or catadeictic uses of the deictic determiner diese/r/s.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-775X.2016.02.04
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-775X
Ausgabe / Jahr: 2 / 2016
Veröffentlicht: 2016-06-10
Dokument Zur Entstehung eines neuen Determinativs: das Unterart-bildende und das Art-stereotypisierende, indefinite  son .