Inhalt der Ausgabe 02/1975
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Eine integrative Aufgabenstellung wie die linguistische Untersuchung der gesprochenen Sprache des Dialogs macht es zunächst erforderlich, genauer abzustecken, was damit eigentlich beschrieben werden soll. Diese Aufgabenstellung ist insofern schwierig, als der Dialog – als Erscheinung des Textes, der gesellschaftlichen Kommunikation und der gesprochenen Sprache – untrennbar mit drei Wissenschaftsbereichen verbunden ist: mit der Texttheorie, mit der Kommunikationstheorie bzw. Pragmatik und mit der Untersuchung der gesprochenen Sprache.
In den vergangenen zwei Jahren haben Fremdsprachenlehrer und -methodiker unserer Republik zahlreiche, viele Anregungen vermittelnde methodische Beiträge zur Sicherung fester und anwendungsbereiter lexikalischer Kenntnisse veröffentlicht. Im Interesse einer weiteren theoretischen Durchdringung und methodischen Begründung des gekennzeichneten, bisher nicht gelösten Problems erscheint es jedoch geboten, die Arbeit am Wortschatz im Rahmen des gesamten Aneignungsprozesses zu betrachten.
Der Fremdsprachenunterricht an der allgemeinbildenden Oberschule der DDR hat wie jeder allgemeinbildende Unterricht u. a. das Ziel, das sprachpraktische Können der Schüler zu entwickeln, sie zu befähigen, die sprachlichen Mittel zum mündlichen (und in Grenzen zum schriftlichen) Gebrauch der Fremdsprache in ausgewählten, gesellschaftlich relevanten Situationen zu gebrauchen.
Grundsätzlich lassen sich die Übungen zur Entwicklung des stillen Lesens in sprachlich und in inhaltlich orientierte Übungen unterscheiden. Die sprachlich orientierten Übungen führen den Lernenden zum exakten Erfassen der sprachlichen Zeichen. Sie dienen etwa im Sinne der von Brandt aufgestellten Übungstypen – Erfassungs-, Nachahmungs- und Variationsübungen – dem Erfassen, der Aneignung, Festigung und Aktivierung sprachlicher Bedeutungen, Funktionen und Formen.
In einem früheren Artikel, der in dieser Zeitschrift veröffentlicht wurde, beschäftigten wir uns mit der Rolle der Replik im Gespräch und wiesen darauf hin, daß innerhalb einer Replik verschiedene Phasen unterschieden werden müssen, die sich aus den Funktionen ergeben, die der Sprecher mit seiner Äußerung realisieren will, ohne daß ihm das bewußt werden muß. Wir wollen im folgenden diesen Gedankengang breiter darstellen, als das im zitierten Aufsatz möglich war. Dabei fanden wir eine Bestätigung unserer Auffassung in jüngeren Arbeiten sowjetischer Fremdsprachenmethodiker, die von anderen Ausgangspunkten her als wir zu im wesentlichen gleichen Resultaten kamen.
In den letzten Jahren sind in der Zeitschrift DaF eine Reihe von Arbeiten zum Einsatz audiovisueller Lehr- und Lehrmittel im Fach Deutsch als Fremdsprache erschienen. Es sei nur erinnert an die Arbeiten von Förster, Lurje, Desselmann, Möslein, Zoch, Scharf/Helbig, Esser/Hellmich, Glöckner, Kirsch/Zoch. Zu den vielseitigen Möglichkeiten des visuellen Unterrichtsmittels Bildergeschichte im Rahmen der Weiterbildung von Deutschlehrern wurde noch nicht Stellung genommen.
In den letzten Jahren hat sich eine Valenztheorie herausgebildet, die in immer stärkerem Maße auf die Praxis speziell des Fremdsprachenunterrichts orientiert ist. Die meisten Veröffentlichungen beschäftigen sich mit der Valenz des Verbs, weil in Sätzen mit verbalen Prädikaten das Verb zweifellos der Valenzträger des Satzes ist. Neben den Verbalsätzen stehen jedoch Nominalsätze, Sätze mit einem adjektivischen und einem substantivischen Prädikat.
Seit vielen Jahren werden am Herder-Institut der Karl-Marx-Universität Leipzig ausländische Studierende auf ein Hoch- oder Fachschulstudium in der DDR bzw. auf eine postgraduale Aus- oder Weiterbildung vorbereitet. Seit Bestehen des Instituts sind dessen Mitarbeiter darum bemüht, Lehrmaterialien zu schaffen, die eine rationalle und effektive sprachliche Vorbereitung gewährleisten, und diese Lehrmaterialien ständig zu verbessern. Da die Studierenden auf ein Studium sehr unterschiedlicher Fachdisziplinen vorbereitet werden müssen, ist der Fächer der notwendigen Lehrmaterialien sehr breit.
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