Inhalt der Ausgabe 02/1979
Inhalt
Aufsätze
Die linguistische Literatur zur Valenz ist nach wie vor sehr umfangreich und vielfältig. Die ständige Entwicklung der Valenztheorie macht es von Zeit zu Zeit erforderlich, eine gewisse Bilanz zu ziehen, Entwicklungstendenzen herauszuarbeiten und dabei gegebenenfalls den Standort der als Valenz bezeichneten Erscheinungen genauer zu lokalisieren.
Zunehmend läßt sich in den letzten Jahren, weitgehend beeinflußt durch die sowjetische Psycholinguistik, eine starke Zuwendung der Fremdsprachenmethodik zu Problemen der psychologischen und psycholinguistischen Analyse der Struktur und Dynamik mutter- sowie fremdsprachiger Prozesse und deren Interaktion sowie der Prozesse des Fremdsprachenerwerbs feststellen, um vor dem Hintergrund dieser Analysen gezielte methodische Vorschläge für eine Optimierung der Prozesse des Fremdsprachenerwerbs abzuleiten.
1. Zum Bedingungsgefüge des Fremdsprachenunterrichts
Der FU ist zu verstehen als ein planmäßig gestalteter Prozeß des zielgerichteten Lernens, als Prozeß der systematischen Vermittlung und aktiven Aneignung sprachlicher Kenntnisse und der kontinuierlichen Entwicklung fremdsprachigen Könnens. Dieser Prozeß findet in einem Bedingungsgefüge statt, dass durch folgende wichtige Faktoren bestimmt wird:
1. Die besonderen Möglichkeiten von Kurzvortrag und Diskussion für die Entwicklung des Sprechens
Seit der Orientierung des Sprachunterrichts auf die kommunikative Sprachbeherrschung mehren sich die Hinweise auf die Bedeutung des Gesprächs und der Rede, speziell in Gestalt der Diskussion und des erörternden Kurzvortrags, im Kommunikationsprozeß der sozialistischen Gesellschaft.
Unser Beitrag beschäftigt sich mit einigen Fragen der Entwicklung des Sprechens im Fortgeschrittenenunterricht, dargestellt an der sprachpraktischen Ausbildung ausländischer Deutschlehrerstudenten. Damit setzen wir die in dieser Zeitschrift geführte Diskussion unter einem speziellen Gesichtspunkt fort.
Berichte und Besprechungen
Die Sektion Sprach- und Literaturwissenschaft der Wilhelm-Pieck-Universität Rostock veranstaltete vom 3. bis zum 6. Mai des vergangenen Jahres eine wissenschaftliche Konferenz zum Thema „Theoretische Probleme der deutschen Orthographie“, auf der Mitarbeiter der Akademie der Wissenschaften, der Universtität Rostock und anderer Universitäten bzw. pädagogischen Hochschulen der DDR, Vertreter der Ministerien für Hochschul- und Fachschulwesen und für Volksbildung sowie einiger Universitäten sozialistischer Länder Forschungsergebnisse zum obengenannten Thema berieten.
Rezensionen
Von den neuen pädagogischen Ideen, die in den letzten Jahrzehnten aufgekommen sind und sich entwickelt haben, ist zweifellos die Idee der Programmierung des Unterrichtsprozesses eine der wichtigsten und fruchtbarsten. Wie jedoch alles zeigt, was auf diesem Gebiet bisher getan wurde, sind für die praktische Effektivität und mit ihr für das ganze Schicksal der Programmierung letzten Endes folgende Faktoren bestimmend: Es ist für die Programmierung nicht gleichgültig, erstens, welche allgemeinpsychologische Konzeption ihr zugrunde gelegt wird, und zweitens, in welchem Maße sie im Rahmen jeder Fachmethodik eine ihr adäquate Basis findet.
Die Monographie von Prof. Dr. I. L. Bim stellt sich die Aufgabe, die Stellung und den Inhalt des FU als Unterrichtsfach der allgemeinbildenden Schule unter didaktischem Aspekt wissenschaftlich zu beschreiben. Sie ist der wissenschaftlich-theoretischen Fundierung der Methodik des FU als Lehr- und Forschungsdisziplin verpflichtet.
Die Verfasser sehen in dem Kleinen Valenzlexikon (KVL) vor allem ein Nachschlagewerk, ein Hilfsmittel für Lehrer und Lehrbuchautoren im Fach Deutsch als Fremdsprache. Das KVL kann weiterhin „eine wichtige Grundlage bei der Erstellung von kontrastiven Grammatiken bilden“ (S. 9) und im Bereich der maschinellen syntaktischen Analyse angewandt werden.
Der vorliegende Sammelband, von Wolfdietrich Hartung mit einem Vorwort versehen, umfaßt sechs Aufsätze verschiedener Autoren zu Fragen sprachlich-kommunikativer Normen sowie ein ausführliches Literaturverzeichnis. Er möchte als ein Beitrag zur Diskussion des Normenproblems in der Linguisitik und zugleich als eine Zwischenbilanz dieser Diskussion betrachtet werden.
Mit der vorliegenden Arbeit wendet sich der bekannte sowjetische Sprachwissenschaftler G.W. Kolschanski einem bisher größtenteils kaum beachteten Randgebiet der Sprachwissenschaft zu, nämlich der Ausnutzung nichtsprachlicher Mittel im Prozeß der sprachlichen Kommunikation. Der Autor gibt einen informativen, kritischen Überblick über den gegenwärtigen Forschungsstand auf dem als „Paralinguistik“ bezeichneten Gebiet und versucht dabie, seine eigene Position zu markieren.
Die vorliegende Arbeit – im wesentlichen Ende 1974 abgeschlossen – versucht eine Synopsis der gegenwärtigen Bemühungen um die semantische Analyse auf dem Hintergrund des komplexen Zusammenhanges von Sprache, Gesellschaft und Erkenntnis unter Einbeziehung von Erkenntnissen der Nachbarwissenschaften, vor allem der Erkenntnistheorie des dialektischen Materialismus, der Psychologie und Semiotik. Dadurch werden zahlreiche bisher in der Linguistik isoliert behandelte Erscheinungen in einen Gesamtzusammenhang eingeordnet.
Der vorliegende Band enthält die Beiträge einer Tagung des Zentralinstituts für Sprachwissenschaft aus Anlaß des 275. Jahrestages der Gründung der Akademie der Wissenschaften in Berlin (11.7.1975). Zweck dieser Tagung war es, bedeutender sprachwissenschaftlicher Leistungen zu gedenken, die im Laufe der wechselvollen Akademiegeschichte von Mitgliedern und Mitarbeitern erbracht wurden, die in ihrer Zeit einen bedeutsamen Erkenntniszuwachs darstellten und an die als progressives Erbe unsere heutige Sprachwissenschaft anknüpfen kann bei unseren Bemühungen um marxistisch-leninistische Positionen in der Sprachwissenschaft.
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