Inhalt der Ausgabe 06/1973
Inhalt
Aufsätze
5.2. Spezielle motivale Faktoren als Determinanten besonders der Aktualmotivation
Wenn wir im folgenden einige wesentliche motivale Faktoren erläutern, die besonders die aktuelle Motivation, d. h. das Motivationsgefüge in einer bestimmten unterrichtlichen Situation des Sprachlernrpozesses, fördern können, muß – um die dialektische Sicht zu wahren – auf zwei Tatsachen hingewiesen werden:
Die Forderung nach Einbettung des fremdsprachlichen Übungsgeschehens in Situationen zur Entwicklung der Gesprächsfähigkeit bildet ein wesentliches Prinzip eines kommunikativ ausgerichteten Fremdsprachenunterrichts. Im Zusammenhang damit wird versucht, den Situationsbegriff aus den Bedürfnissen der Unterrichtspraxis heraus unter verschiedenem Blickwinkel zu klären und insbesondere seine Beziehungen zur sprachlichen Thematik darzustellen.
0. Ein zentrales Anliegen der modernen Fremdsprachenmethodik ist die ständige Erhöhung der Gesprächsfähigkeit. Damit wird bewußt die kommunikative Funktion der Fremdsprache in den Mittelpunkt gerückt. Zahlreiche Veröffentlichungen jüngerer Zeit lassen das erkennen. So orientieren die in der Zeitschrift „Russkij jazyk za rubežom“ in Auszügen dargestellten Einführungslehrgänge in die russische Sprache auf diese Aufgabenstellung von Anfang an.
Es gilt heute als erwiesen, daß eine Fremdsprache über das System der Muttersprache erlernt wird. Im Zuge der Bemühungen um die Rationalisierung des Fremdsprachenunterrichts wird heute der konfrontativen Linguistik steigende Beachtung geschenkt. International wie auch in unserer Republik ist man bestrebt, aus den Ergebnissen konfrontativer Untersuchungen Nutzen für die Effektivität des Fremdsprachenunterrichts zu ziehen. Das bezeugen zahlreiche Veröffentlichungen und internationale Tagungen.
Seit der Zeit des deutschen Faschismus hat es keine so barbarische Negierung demokratischer Rechte gegeben wie in Chile seit dem 11. September 1973. Dieser außerordentliche, das Gewissen aller demokratischen Pädagogen und Wissenschaftler aufrührende Akt faschistischen Ungeists wurde einhellig durch die Vertreter von über 50 Nationen, die gegenwärtig am Herder-Institut studieren, verurteilt. Er veranlaßt uns auch, nachstehend die Protestresolution der Mitarbeiter des ZIS mit einem Auftruf an ihre Fachkollegen in aller Welt zu veröffentlichen.
1. Zur Notwendigkeit der Untersuchung präpositionaler Interferenz
In Grammatiken für Muttersprachler wird den Präpositionen meist nur verhältnismäßig wenig Platz eingeräumt. Begründet scheint das in der relativ großen Sicherheit, mit der der Muttersprachler diese Einheiten verwendet. Andererseits kommt die Stilistik nicht darum herum, auf gewisse Probleme der Anwendung hinzuweisen.
Unsere Ausführungen gehen von folgenden Überlegungen aus:
1. Welche besonderen Schwierigkeiten ergeben sich für Rumänen beim Erlernen der deutschen Sprache?
0. Der konfrontativen Analyse der deutschen und der russischen Sprache widmet man in der sowjetischen Linguistik große Aufmerksamkeit. Sie ist eng mit den praktischen Bedürfnissen des Deutschunterrichts verbunden. Man kann den Fremdsprachenunterricht nur dann wirklich effektiv gestalten, wenn man weiß, welche Schwierigkeiten die Lernenden beim Erlernen der betreffenden Fremdsprache haben. Die konfrontative Analyse der Ausgangssprache und der Zielsprache erlaubt es, bestimmte Schwierigkeiten vorauszusehen und sie durch zielgerichtete Übungen zu verringern bzw. zu beseitigen.
Vorüberlegungen
In den Weiterbildungsveranstaltungen für Deutschlehrer, die alljährlich im In- und Ausland stattfindet, werden stilistische Fragen im wesentlichen in den Sprachübungen behandelt. Diese sind zumeist komplexe Sprachübungen, im Mittelpunkt der Übungsstunden steht die Betrachtung der Lexik unter stilistischem Aspekt.
I. Das Fehlen geeigneter Texte für die Hand des Studenten ist eine gerade bei der Germanistikausbildung im Ausland oft empfundene Erschwernis. Zwar sind belletristische TExte in Reclambändchen, Büchern der „Bibliothek deutscher Klassiker“ oder anderen preisgünstigen Ausgaben noch relativ einfach zu beschaffen.
Berichte
In der Zeit vom 3. bis 5. April 1973 fand in den Räumen des Kultur- und Informationszentrums der DDR in Sofia die 3. wissenschaftliche Konferenz für Deutschlehrer zum Thema „Die Erziehung zum sozialistischen Internationalismus im Deutschunterricht“ statt. Sie wurde vom Ministerium fpr Volksbildung der VR Bulgarien und vom Zentralinstitut für Lehrerweiterbildung in Sofia veranstaltet. Unter den Teilnehmern befanden sich auch Germanisten der Universitäten Sofia und Veliko Tirnovo, Konferenzsprache war Deutsch. Mit Referaten traten auch namhafte Wissenschaftler aus der DDR auf.
Aus Anlaß des 125. Jahrestages des Kommunistischen Manifestes führte das Wissenschaftgebiet West- und südslawische Sprachen der Sektion Theoretische und angewandte Sprachwissenschaft ein Kolloquium zu Fragen der Landeswissenschaften der VR Bulgarien, der ČSSR und der VR Polen durch. Neben Wissenschaftlern und Studenten der Verantstaltersektion sowie Vertretern andere Bereiche der Karl-Marx-Universität konnten Gäste von der Humboldt-Universität zu Berlin, der Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg und der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald begrüßt werden.
Am 18. und 19. Mai fand in Veliko Tirnovo eine Regionaltagung der Deutschlehrer aus den Bezirken Veliko Tirnovo, Pleven, Lovetsch, Russe und Gabrovo statt. An den zwei Tagen wurden interessante Themen behandelt.
Dissertationen
Ausgehend von den gesellschaftlichen Erfordernissen, mit der Ausbildung vietnamesischer Facharbeiter, Studenten und Aspiranten in der DDR das vietnamesische Volk zu unterstützen und internationalistische Hilfe zu leisten, leitet der Verfasser die Wahl des Themas ab. Unter Berücksichtigung der Muttersprache der Lernenden sollen die Ergebnisse der Konfrontation zur Rationalisierung und Effektivierung des Deutschunterrichts für Vietnamesen und auch des Vietnamesischunterrichts für deutsche Studenten sowie des Fremdsprachenunterrichts allgemein beitragen.
Rezensionen
Das Institut für Sprachwissenschaft der Akademie der Wissenschaften der UdSSR und seine Leningrader Abteilung führen in jedem Jahr eine wissenschaftliche Konerenz durch, die dem Andenken des bekannten Wissenschaftlers I. I. Meščanniov gewidmet ist. Die dort gehaltenen Vorträge werden in Sammelbänden herausgegeben. Die erste Konferenz dieser Art wurde 1968 zur vergleichend-typologischen Charakterisitik der Wortstruktur durchgeführt. Die zweite – 1969 – behandelte Probleme der Gliederung des Satzes in Sprachen unterschiedlichen Typs.
Dieses dem Umfang nach unscheinbare Büchlein ist eine Überraschung für den Leser und beweist wieder einmal, daß Qualität nicht an Seitenzahl gebunden sein muß.
Mit „Deutsch des Alltags“ wurde von der Autorin – sie arbeitet als Dozentin an der Deutschen Fakultät des Instituts für Fremdsprachen in Tblissi – ein Lehrbuch für den praktischen Sprachunterricht (zweites bis viertes Studienjahr) entwickelt.
Das vorliegende Buch ist als Lehrmaterial für das 1. und 2. Studienjahr der Abteilungen für Fernstudium an den Instituten und Fakultäten für Fremdsprachen gedacht und vom entsprechenden sowjetischen Ministerium zugelassen. Es enthält in knapper und konzentrierter Form einen Abriß der deutschen Phonetik und Grammatik in deutscher Sprache, in dem sich der Lernende – die Beherrschung der deutschen Sprache vorausgesetzt – sehr gut zurechtfinden und über die wichtigsten Regularitäten orientieren kann.
Bibliographien
Fremdsprachenunterricht
Friedhelm Steinführer, Einige Probleme der Wortschatzarbeit im Russischunterricht, 7–8/1972. S. 315 bis 321.
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