Inhalt der Ausgabe 03/1994
Inhalt
Aufsätze
In der theoretischen Lexikographie besteht seit langem Konsens über den Nutzen von Wörterbüchern und auch darüber, welche Prinzipien für ihre Erarbeitung gelten sollten. Die Vf. stellen die wichtigsten dieser Prinzipien vor und überprüfen deren Umsetzung im neuen Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache.
In diesem Beitrag werden die Ergebnisse einer Longitudinalstudie (LS) vorgelegt. Untersucht wurde der Erwerbsverlauf der deutschen Deklination bei französischsprachigen Studierenden unter einer dreifachen Fragestellung: 1) Bestätigen die LS die Existenz von Erwerbssequenzen?; 2) Wie schlagen sich individuelle Unterschiede nieder?; 3) Welche Gründe gibt es für unterschiedliche Erwerbserfolge?
Im Miteinandersprechen von Menschen ist Sprache untrennbar verbunden mit Sprechausdruck. Dessen Bedeutung rechtfertigt die Forderung nach einer angemessenen Berücksichtigung im DaF-Unterricht. Der Vf. zeigt für den melodischen und dynamischen Bereich, wie sprecherzieherische Kenntnisse und Methoden eingesetzt werden können, um Sprechausdrucksmöglichkeiten zu erarbeiten und zu üben.
Es wird ein systematisches Erklärungsmodell vorgestellt, das die Deklination deutscher Nominalgruppen wissenschaftlich stringent und zugleich für den DaF-Unterricht didaktisch-methodisch gut handhabbar beschreibt. Im Mittelpunkt steht das Kasussignal – dessen Kennzeichnung, Leistung sowie Anwendungsbereiche. Entsprechende Regeln werden abgeleitet.
Die Vfn. erläutert den Begriff der lexikalischen Kombinierbarkeit (K.), unterscheidet K. in System und Text sowie denotative und lexikalische K. und geht schließlich Fragen der K. in unterschiedlichen Textsorten nach. Sie betont den Wahrscheinlichkeitscharakter der K. und gibt die Ergebnisse einer quantitativen Analyse insbes. von Adjektiven und Substantiven wieder.
Die Methode, die zur Analyse des Passivs als Aspekt führte, wird jetzt auf die starken Verben angewendet, wobei die starken Verben als unerklärte Ausnahmen die Stelle der transitiven, nicht passivfähigen Verben einnehmen. Die starken Verben werden auf ihre Verträglichkeit mit einer Reihe von Konstruktionen hin getestet, um eine zweite Konstruktion zu finden, die die starken Verben als unerklärte Ausnahme hat.
Der Vf. wendet sich gegen eine undifferenzierte Behandlung des Präteritums in den meisten Grammatiken. Einige Differenzierungen werden herausgearbeitet: a) Gebrauchsbesonderheiten des Präteritums gegenüber dem Perfekt; b) Hauptgebrauchsarten, unterschieden nach den Textbereichen Sachprosa, literarische Prosa sowie Dialog.
Auswahl und Verwendung von nicht und kein- bereiten deutschlernenden Ausländern oft Schwierigkeiten. Das Verständnis der Regularitäten kann erleichtert werden, wenn man nicht als Negationselement, kein- dagegen als Quantor betrachtet. Der Vf. beschreibt die Verwendung von kein- im Kontext allgemeinerer Überlegungen zum Sprechen über Gegenstände und grenzt sie mittels einer funktionalen Typologie der Negationsarten gegen die Verwendung von nicht ab.
Rezensionen
Wenn man in der Fachliteratur auf Hinweise zur Wortschatzarbeit sucht, stößt man immer wieder auf den Ratschlag, die Semantisierung nach Möglichkeit "aus dem Kontext" vorzunehmen. Das ist sicherlich gut und richtig, nur: wie macht man so etwas konkret?
Mit diesem umfangreichen Werk dokumentieren die beiden Herausgeber viele der Diskussionsbeiträge des 14. Kongresses für Fremdsprachendidaktik, der von der Deutschen Gesellschaft für Fremdsprachenforschung (DGFF) vom 7.-9.0ktober 1991 in Essen veranstaltet wurde.
Von einem gar seltsamen Buch ist hier zu berichten. Der Titel läßt an eine Festschrift denken, doch es fehlt der Gefeierte. Das Inhaltsverzeichnis ergibt kein Bild.
In diesem Sammelband sind 12 Beiträge vereinigt, in denen unterschiedlichste Problemstellungen zu Deutsch als Mutter-, Fremd- und Zweitsprache von polnischen und deutschen Linguisten bearbeitet werden.
Der von Zd. Masařik, J. Munzar und J. Saavedrová herausgegebene Band enthält zehn Aufsätze und vier Rezensionen. Der sprachwissenschaftliche Teil wird eröffnet mit dem Beitrag von J. Zeman "Zur Normalfolge im Mittelfeld".
Nachdem es in der Forschung zum Deutschen schon seit langem "partikelt" (Modalpartikel als "Läuse im Pelz unserer Sprache" - Reiners 1944), beginnen zunehmend auch Romanisten, sich mit Parallelen bzw. Wiedergabemöglichkeiten in romanischen Sprachen zu beschäftigen.
Angeregt durch das wissenschaftstheoretische Defizit, daß "es bisher keine zufriedenstellende semantische und strukturelle Darstellung der Elemente des mikro-strukturellen Textzusammenhangs gab, die gleichzeitig systematisch und einheitlich ist" (S. 17), legt die Vfn. eine diesen Anspruch einlösende Abhandlung vor.
Das nunmehr in der PONS-Reihe des Klett-Verlages erschienene Synonymenwörterbuch ist auf den Buchstaben identisch mit dem bereits 1989 in Straelen erschienenen Band gleichen Titels.
Herausgeber Jarmo Korhonen widmet sein Buch Dieter Viehweger. Ihm verdankt er nicht nur die Idee für die Themenwahl, sondern auch viel persönliche Tatkraft bei der Gestaltung der deutsch-finnischen Konferenz im Dezember 1990 in Berlin, aus deren z. T. überarbeiteten Referaten dieses Buch hervorgegangen ist.
Vorliegende Arbeit will mit der Überprufung von Hypothesen mittels empirischer Daten einen Beitrag zur quantitativen Forschung leisten. Das betrachtete Subsystem der Sprache besteht ausschließlich aus Substantiven. Sie liegen in einem Netz, und zwar zum kleineren Teil in dessen Kern (Zentralwörter) und zum großen Teil am äußeren Rand (Peripheriewörter).
Der Vf. dieser Arbeit wendet sich einem Thema zu, das in der Sprachwissenschaft schon recht oft behandelt worden ist, aber nach wie vor zu den umstrittenen Problemen gehört, der Wortstellung. Er begrenzt die eigentlichen Untersuchungen (ab Kap. 7) aber konsequent auf Ausklammerung und Nachfeldbesetzung in gesprochenem Deutsch.
Autoren
Jetzt bestellen – für den gesamten Campus.