Inhalt der Ausgabe 06/1978
Inhalt
Gedenken
Beiträge
Für Ausländer, die sich auf ein Studium in der DDR vorbereiten oder die die Entwicklung ihres Fachgebietes in unserem Land kennenlernen wollen, stellt die Lektüre deutschsprachiger Fachtexte ein vorrangiges Ziel ihres Sprachstudiums dar. Dieses fachbezogene Lesen ist trotz seines individuell unterschiedlichen Inhalts und Ausprägungsgrades immer ein wichtiges Bildungselement, das seinem Träger eine hohe berufliche und gesellschaftliche Disponibilität verleiht.
Angesichts der Vielzahl und Vielfalt von Aufgaben, die gegenwärtig und zukünftig in der internationalen sprachlichen Kommunikation zu erfüllen sind und angesichts der ständig steigenden Anforderungen an die Menschen zur Bewältigung dieser Kommunikationsaufgaben stellt sich die Frage, wie die Wirksamkeit der Fremdsprachenaus- und -weiterbildung erhöht werden kann, welcher Maßnahmen es bedarf, um die produktiven und rezeptiven sprachlichen Fähigkeiten so zu entwickeln, daß sie den Anforderungen des Lebens entsprechen.
Als ein wesentliches Mittel zur Weiterentwicklung des produktiven (freien) Sprechens hat sich unter unseren Bedingungen das wissenschaftlich-technische Fachgespräch bewährt. Wir verstehen darunter eine (mündliche) Sprachverwendung, bei der thematisch und situativ bestimmte, intentional gesteuerte Äußerungen in Form kontinuierlicher, dialogisch strukturierter systemhafter Abfolgen von logischen Zusammenhöngen bewußt zum Zwecke einer effektiven (optimalen) Verständigung über ein bestimmtes Fachgebiet (Technik → Elektronik → ...) mit Hilfe eines spezifischen Fachwortschatzes sowie bei fachsprachlich bedingter spezifischer Auswahl, Verwendung und Frequenz allgemeinsprachlicher Mittel an einen Partner gerichtet und beantwortet werden.
Arbeitsblätter haben sich seit langem in allen Fächern eingebürgert. Aus Bedürfnissen der Praxis hervorgegangen und nach den konkreten Bedingungen des einzelnen Unterrichtsfaches entworfen, haben sie sich einen festen Platz im Unterricht erobert. Auch unter den spezifischen Bedingungen der Vorbereitung ausländischer Studenten auf ein Hoch- oder Fachschulstudium, wie sie am Herder-Institut bestehen, ist das Arbeitsblatt zu einem festen Bestandteil des Unterrichts geworden.
Die im modernen Deutsch weitverbreitete Erscheinung der Integration von Substantiven in attributiven Wortverbindungen ist bisher kaum untersucht und daher für die Forschung von großem Interesse. Für die deutsche Sprache gibt es bis jetzt keine exakte Definition dieses Begriffes, was die Darstellung des Sachverhalts etwas erschwert.
In der deutschen Sprache der Gegenwart kann eine Reihe von lexikalischen und syntaktischen Faktoren ermittelt werden, die die Verbalhandlung zu deperfektivieren, ihre Terminativität abzuschwächen oder die Aterminativität hervorzuheben vermögen, und zwar in Abhängigkeit von der den Verben, mit denen sie auftreten, eigenen Aspektualität. Diese Mittel können die Fähigkeit des Präsens, in futurischer Funktion verwendet zu werden, in höherem oder geringerem Grade einschränken.
Die Untergliederung lokaler Adverbialien und damit auch der Gebrauchsweisen der in ihnen verwendeten Präpositionen ist in Grammatiken und Spezialdarstellungen noch nicht allgemein üblich, wird sie vorgenommen, so scheint eine Zweiteilung in eigentliche Lokaladverbialien und Direktionaladverbialien üblich. Eine genauere Überprüfung des gegebenen Sachverhalts zeigt jedoch, daß diese Untergliederung nicht ausreicht, was sich auch in der Aufbereitung des Sprachmaterials für den FU spiegelt.
Das Komma bereitet Lehrenden wie Lernenden bei seiner Vermittlung und Aneignung erhebliche Schwierigkeiten. Diese Erfahrung hat der Autor durch seine mehrjährige Tätigkeit als Deutschlehrer in der DDR sowie als Deutschlektor an der Loránd-Eötvös-Universität Budapest gewonnen. Sie ist Ausgangspunkt und zugleich Anlaß für die nachfolgenden Darlegungen zum Thema, die sich auf die Ausbildung ausländischer Germanistikstudenten beschränken.
Der Terminus Strategie wird in Studien zum Fremdsprachenerwerb z. Z. in einer äußerst vagen Bedeutung verwendet. Dies hat zur Folge, daß (1) manchmal kein Unterschied zwischen der Anwendung von Strategien einerseits und Regeln andererseits gemacht wird und (2) daß nicht zwischen Lernstrategien und Produktionsstrategien (bzw. Kommunikationsstrategien) unterschieden wird.
Wir hatten unseren Auftrag so verstanden, daß wir aus unserer landes-spezifischen Erfahrung im Klassenzimmer berichten sollten. Drei Beispiele sollen also auf verschiedenen Ebenen zeigen, was wir unter funktioneller Grammatik verstehen und wie wir sie dem englischen Schüler vermitteln können.
Ziel eines auf die Entwicklung von Können in der mündlichen Sprachausübung gerichteten Lehr- und Lernprozesses bildet im Fach Deutsch als Fremdsprache die Beherrschung der deutschen Sprache in einem solche Maße, wie sie für die Kommunikation in wichtigen Bereichen des persönlichen und gesellschaftlichen Lebens notwendig ist.
Berichte und Besprechungen
Die Zusammenarbeit der Kulturschaffenden der Volksrepublik Polen mit denen der Deutschen Demokratischen Republik kann auf eine beinahe 30jährige Tradition zurückblicken. Im Jahre 1950 wurde das erste Kulturabkommen zwischen den beiden Staaten unterzeichnet. Doch die gemeinsamen Arbeiten auf den verschiedensten Gebieten der Wissenschaft basieren nicht nur auf zwischenstaatlichen Verträgen, sondern auch auf festen persönlichen Kontakten.
Im Jahre 1978 wurde vielerorts anläßlich seines 175. Todestages Johann Gottfried Herders gedacht, des bedeutenden Philosophen, Dichters und Nachdichters, des Wegbereiters und Theoretikers des Sturm und Drangs und der deutschen Klassik. Weitgespannt wie sein vielseitiges Werk war auch sein Lebensweg: Er führte vom ostpreußischen Morhungen über Riga und vercshiedene Städte Westeuropas nach Weimar, wo er, an der Seite von Wieland, Goethe und Schiller, seine eigentliche Wirkungsstätte fand.
Im Zusammenhang mit dem Festakt zu Ehren des 175. Todestages von Johann Gottfried Herder und in Verbindung mit der feierlichen Sitzung der bilateralen Germanistenkommission VRP – DDR anläßlich ihres zehnjährigen Bestehens fand vom 26. bis 28. April 1978 in Ostróda (Wojewodschaft Olsztyn) in Anwesenheit der beiden Kovorsitzenden o. g. Kommission, Prof. Dr. A. Szulc (Kraków) und Prof. Dr. Große (Leipzig), eine Tagung zum Thema „Sprachwissenschaft und Fremdsprachenunterricht“ statt. Das Konferenzthema gestattete die Behandlung sowohl allgemeinerer Fragen als auch solcher speziellerer Natur.
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