Inhalt der Ausgabe 03/1971
Inhalt
Beiträge
Die Deutsche Demokratische Republik hat in bezug auf ihren Beitrag zur Sicherung des Friedens in Europa ein klares Konzept: 1. Die Deutsche Demokratische Republik tritt für die baldmögliche Einberufung einer europäischen Sicherheitskonferenz ein und ist bereit, als gleichberechtigter Teilnehmer auf ihren Erfolg hinzuwirken. Allerdings steht es den Interessen des europäischen Friedens entgegen, wenn der Vorbereitung einer solchen Konferenz durch Vorbedingungen immer wieder Hindernisse in den Weg gelegt werden, wie das seitens der USA, der NATO und der BRD geschieht.
Die stärkere Integration der Sprachwissenschaft in das System der marxistisch-leninistischen Gesellschaftswissenschaften fordert von den Linguisten der DDR, mit ihrer theoretischen Arbeit den praktischen Erfordernissen des sozialistischen Aufbaus zu dienen. Für die sprachwissenschaftliche Germanistik heißt das: Sie hat sowohl einen Beitrag zur Optimierung der sprachlichen Kommunikation in der sozialistischen Gesellschaft als auch einen Beitrag zur Klassenauseinandersetzung mit dem Imperialismus zu leisten.
Bis in die jüngste Gegenwarts behaupten einige Sprachmethodiker und Lehrer: „Bildung und Erziehung sind überhaupt nicht vorwiegend Sache des Verstandes“ oder: „Ein allgemeinverbindliches Lehrverfahren für den Englischunterricht gibt es nicht und kann es nach Lage der Dinge auch nicht geben. Jeder Lehrer wird sich im Laufe der Jahre die ihm zusagende, seiner Anlage entsprechende Methode zurechtzimmern.“
Vorliegende Arbeit erhebt nicht den Anspruch, auch nur eine annähernd vollständige Darstellung der gesamten psycholinguistischen Problematik zu liefern, die mit dem Sprachunterricht oder auch nur seiner Anfangsetappe verknüpft ist. Sie soll nur einzelne „Schlüsselfragen“ behandeln, die von Bedeutung für die psychologische Interpretation der Unterrichtsprozesse sind und folglich die methodische Bewältigung dieser Prozesse bestimmen.
Bei den integrativen Bemühungen um die Rationalisierung des Fremdsprachenunterrichts wird der konfrontativen Linguistik (sopostavitel’naja grammatika, contrastive linguistics) steigende Beachtung geschenkt. Sowohl internationale wie auch in unserer Republik ist man bestrebt, aus den Ergebnissen konfrontativer Untersuchungen Nutzen für die Effektivierung des Fremdsprachenunterrichts zu ziehen.
Die Effektivität des Unterrichts in Phonetik des Deutschen als Fremdsprache hängt in hohem Maße davon ab, wie die spezifischen phonematischen und phonetischen Voraussetzungen der gegebenen Primärsprache (Muttersprache) vom Lehrenden gezielt zum methodischen Ansatzpunkt des sprachlichen Trainings gemacht werden.
Dieser Arbeit soll dem Deutschlektor Hinweise zur Methodik des Phonetikunterrichts geben. Traditionell wurden und werden phonetische Qualitäten mit Hilfe von Imitationsübungen geschult und automatisiert. Das im Laufe der Zeit immer besser werdende akustische Differenzierungsvermögen der Studenten unterstützt diese Arbeit. Doch nicht in jedem Falle ist die Fähigkeit zur akustischen Differenziation der relevanten Merkmale so gut entwickelt, daß die Imitationsübungen von Erfolg gekrönt sind, insbesondere dann nicht, wenn die Studenten, bedingt durch ihre Muttersprache, völlig andere Hörgewohnheiten haben.
Da sich die mündliche Sprachausübung sowohl in der monologischen als auch in der dialogischen Form realisiert, müssen im Fremdsprachenunterricht beide Formen geübt werden. Für den Lernenden stellt das dialogische Sprechen im Vergleich zum monologischen eine kompliziertere Sprachtätigkeit dar, da es von ihm die rasch wechselnde Anwendung verschiedenartiger Fertigkeiten und Fähigkeiten verlangt.
Der Begriff der Valenz wird in der Sprachwissenschaft unterschiedlich verstanden und ist noch nicht ausreichend geklärt. In unserer Untersuchung gehen wir von der Definition des Valenzbegriffes aus, wie sie W. Admoni gegeben hat. Admoni unterscheidet mit Recht obligatorische und fakultative Fügungspotenzen. Die obligatorische Fügungspotenz meint folgendes: Ist eine Redeart, ein Satzglied explizit ausgedrückt, so fordert es mit Notwendigkeit die sprachliche Formulierung eines zweiten Satzgliedes. Geschieht das nicht, so ist der Satz als ungrammatisch anzusehen.
Berichte
Der Inhalt der sprachwissenschaftlichen Konferenz zu Ehren des 150. Geburtstages von Friedrich Engels wurde durch den gesellschaftlichen Auftrag der Sprachwissenschaft bestimmt, ihren Beitrag zu der vom VII. Parteitag der SED beschlossenen Gestaltung des entwickelten gesellschaftlichen Systems des Sozialismus in der DDR zu leisten. Die Konferenz fand vom 26.–28.11.1970 in Sellin statt und wurde von der Sektion Sprach- und Literaturwissenschaft in Zusammenarbeit mit anderen Sektionen und Institutionen im Auftrage des Rektors der Ernst-Moritz-Arndt-Universität, Greifswald, veranstaltet.
In der Zeit vom 11.3.–8.4.1971 fand in Bad Saarow ein Deutsch-Intensivkurs für wissenschaftliche Mitarbeiter der Tschechoslowakischen bzw. Slowakischen Akademie der Wissenschaften statt. Ein ähnlicher Kurs wurde bereits im Frühjahr 1970 erfolgreich durchgeführt. (Vgl. DaF 6/1970, S. 452.) Es war von vornherein beschlossen worden, die Erfahrungen des ersten Kurses voll zu nutzen und in engster Zusammenarbeit zwischen der veranstaltenden Deutschen Akademie der Wissenschaften und den beiden Akademien der ČSSR Voraussetzungen für einen noch effektiveren Verlauf des zweiten Lehrgangs zu schaffen.
Rezensionen
Der Autor des Buches „Psychologie des Fremdsprachenunterrichts“, einer der bekanntesten sowjetischen Sprachpsychologen, stellt sich das Ziel, dem Fremdsprachenlehrer und Methodiker eine sichere psychologische Ausgangsbasis sowohl für weitere wissenschaftliche Untersuchungen im Bereich der Unterrichtsmethodik als auch für die praktische Arbeit im Sprachunterricht zu schaffen. Das Werk ist gleichzeitig als Handbuch für Lehrerstudenten höherer Studienjahre und Aspiranten an sowjetischen Universitäten und Pädagogischen Instituten gedacht.
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