Inhalt der Ausgabe 03/2011
Inhalt
Aufsätze
Der Beitrag beschreibt als erstes das C-Test-Prinzip sowie Verwendungskontexte für C-Tests. Es folgt eine Darstellung aktueller Vorstellungen von Validität und Validierung. Anschließend werden auf der Basis des sozio-kognitiven Rahmenmodells von Weir ausgewählte Aspekte der Validität von C-Tests dargestellt. Der Beitrag schließt mit einer kurzen Diskussion der am C-Test geäußerten Kritik.
In diesem Artikel wird die Qualität aktueller Hörverstehenstests diskutiert. Es wird gezeigt, dass die besprochenen Formate vor allem durch die indirekte Überprüfungsweise in ihrer Aussagekraft eingeschränkt sind. Da die Ergebnisse von High-stakes-Tests dennoch weitreichende Folgen für die Testteilnehmer haben, wird die Forderung nach einem fortlaufenden empirischen Qualitätsmanagement aufgestellt.
Ausgehend von einem holistischen Validitätsverständnis und dem nachweisbasierten Validierungsansatz Weirs stellt der Beitrag eine explorative Prozessvalidierungsstudie für den webbasierten Schreibtest des Hochschulsprachtests der Universität Leipzig vor. Unter Einbeziehung des Konzepts der kommunikativen Kompetenz von Bachman sowie von Schreibmodellen und aktuellen Erkenntnissen aus der Schreibprozessforschung wird eine theoriebasierte Konstruktdefinition des L2-Schreibprozesses erarbeitet.
Den Ausgangspunkt der Untersuchung bilden Idiome, die in vielen – auch geographisch, genetisch und kulturell einander fernstehenden – Sprachen in einer ähnlichen lexikalischen Struktur und der gleichen figurativen Kernbedeutung existieren.
Der Artikel stellt die Ergebnisse von zwei australischen Studien vor. Die erste untersucht die Motive, die australische Studierende zur Aufnahme eines Deutschstudiums bewegen. Die zweite erforscht, warum viele Studierende, die ihr Sprachstudium auf dem Anfängerniveau beginnen, dies nach wenigen Semestern wieder abbrechen. Nach der Datenanalyse werden mögliche Lösungsansätze zur Verringerung der hohen Abbrecherquote diskutiert.
Betrachtet man die Chronologie der Sammelbände zu Lehn- bzw. Fremdwortbildung für das Deutsche (Hoppe et al. 1987, Munske/Kirkness 1996, Müller 2005 und nun der hier besprochene Band), zeichnet sich ein zunehmendes Interesse an diesem Untersuchungsgegenstand der germanistischen Linguistik ab.
Diskussion von Lehrmaterialien
Das Lehrwerk „Ziel B2“ von Rosa-Maria Dallapiazza, Sandra Evans, Roland Fischer, Angela Kilimann, Anja Schümann und Maresa Winkler ist ein besonders komplexes und vielseitiges Lehr- und Lernmaterial des Hueber Verlags. Die erste Auflage des Kursbuches und des Arbeitsbuches Band 1 ist 2008 erschienen. Die weiteren Bestandteile sind 2009 auf den Markt gekommen. Am Material haben außer dem Autorenteam auch Berater aus Österreich, Deutschland, Spanien und Ungarn mitgewirkt.
Rezensionen
Die Vermittlung von Deutsch als Fremdsprache hatte sich bekanntlich nach dem Ende des 2. Weltkrieges in den beiden deutschen Staaten unter völlig unterschiedlichen sozioökonomischen, bildungspolitischen bzw. wissenschaftskonzeptionellen Bedingungen entwickelt.
Dieses Wörterbuch präsentiert auf fast 1000 S. 108 „schwierige Unflektierbare“ mit ihren frz. Äquivalenten. Die Rubrizierung als Partikelwörterbuch ist etwas irreführend, erfasst es doch einerseits nur Teilinventare der verschiedenen, über das Vorfeldkriterium abgrenzbaren Partikelsubklassen, berücksichtigt andererseits aber einige satzverknüpfende und geltungsbezogene Adverbien.
Der im Vorwort von der Vfn. geäußerte Wunsch, mit dieser „Einführung […] dem seit langem bestehenden Bedarf nach einer komprimierten Darstellung der wichtigsten Grammatikalisierungen im Deutschen nach[zu]kommen“, ist nachvollziehbar, denn bei Mutter- und Fremdsprachen-Studierenden stellt sich spätestens dann die Frage nach der Grammatikbildung, wenn Probleme des Sprachwandels zur Diskussion stehen.
Mit Musterhaftigkeit und Varianz befasst sich Petkova-Kessanlis in ihrer Textsortenuntersuchung linguistischer Zeitschriftenaufsätze. Die Vfn. konzentriert sich dabei auf die einleitenden und abschließenden Teiltexte, wobei sie einerseits nach den konstitutiven Eigenschaften der vorgeprägten Textmuster sucht, die sich in allen 70 Korpustexten nachweisen lassen, andererseits nach Fällen von musterbezogener und individueller Varianz, um die Gestaltungsspielräume der Autoren abzustecken.
Der Sammelband ist im Rahmen eines Projekts zu den Perspektiven europäischer Kultursprachen entstanden, in dem einzelsprachspezifische Fachkommunikation interlingual erforscht wurde. Ausgehend von der Prämisse, dass kommunikative Handlungen auf implizitem Musterwissen beruhen, werden unter „Formulierungsmustern“ sprachlich vorgeprägte Einheiten unterschiedlicher Komplexität gefasst, die von Verweisstrukturen im Textzusammenhang über morphosyntaktische Strukturen bis zu rekurrenten Wortverbindungen reichen.
Tina Claußens Dissertationsarbeit entstand auf Grundlage einer Studie, die innerhalb des vom DAAD geförderten Projekts „Entwicklung eines Gesamtkonzeptes für ein TestDaF-bezogenes studienbegleitendes Beratungs- und Kurskonzept“ durchgeführt wurde.
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