Inhalt der Ausgabe 04/2010
Inhalt
Aufsätze
Tests dienen sehr unterschiedlichen Zwecken. Dieser Beitrag befasst sich nur mit Kompetenztests („proficiency tests“), wie sie von den Mitgliedern der ALTE (Association of Language Testers in Europe) angeboten werden, aber auch von vielen staatlichen Testinstitutionen, die am Ende eines Bildungsabschnitts Qualifikationen bestätigen oder am Beginn eines Bildungsgangs das Vorhandensein von Kompetenzen überprüfen wollen.
Das Interesse an Sprachtests ist in den letzten Jahren stetig gewachsen. Die Entscheidung für einen eigenen Themenschwerpunkt über mehrere Hefte dieser Zeitschrift hinweg ist ein Zeugnis nicht nur der Relevanz des Themas, sondern auch der Bandbreite aufzuarbeitender Fragen. Sprachtests entstehen aus unterschiedlichen Beweggründen und verfolgen unterschiedliche Ziele, politische wie pädagogische (vgl. Fried 2004: 17).
Wie lässt sich der Kompetenzzuwachs von Lernenden messen? In der Schule haben sich für die einzelnen Fächer verschiedene Verfahren etabliert, mit deren Hilfe die Lehrkräfte den Leistungsstand ihrer Schüler messen und bewerten. Etwas schwieriger sieht es hingegen im Bereich von Deutsch als Zweit- und Fremdsprache aus. Auch hier ist das Ziel, dass sich die Lerner verbessern, doch kann man meist nicht dieselben Tests und Prüfungsformen anwenden wie im normalen Schulunterricht.
In diesem Beitrag sollen die Geschichte des Deutschen als Fremd- und Zweisprache dargestellt und ein Ausblick gewagt werden. Dabei werden wichtige Diskussionen und Klärungsprozesse der noch immer jungen akademischen Disziplin beleuchtet und Schwierigkeiten beim Namen genannt.
Es besteht heutzutage in der internationalen Forschung Konsens darüber, dass Lesen ein konstruktiver Prozess ist, der interaktiv auf den verschiedenen Textverarbeitungsebenen abläuft (für eine Übersicht vgl. Ehlers 1998). Im Bereich des fremdsprachlichen Lesens gehen die Modelle davon aus, dass der Leseprozess in der Fremdsprache sowohl von der Fremdsprachenkompetenz als auch von erstsprachig erworbenen Lesefähigkeiten in der Muttersprache (L1) gesteuert wird.
Diskussion von Lehr- und Lernmaterialien
Da die beiden zu besprechenden Bände in der Tradition der Forschung zum Grundwortschatz des Deutschen stehen, soll mit einem Exkurs zu deren Geschichte begonnen werden. Die Bestimmung des zentralen Wortschatzes der deutschen Sprache beschäftigt die Wissenschaft mittlerweile seit über einem Jahrhundert.
Rezensionen
Das Fach Deutsch als Fremdsprache (DaF) hat sich in den letzten Jahren als eigener Forschungsbereich an den Hochschulen etabliert. Diese Konsolidierung spiegelt sich auch in der Literatur zur Wissenschaftsdisziplin DaF wider.
Der Titel des an der Université de Neuchâtel als Dissertation angenommenen Werkes trägt zu Recht das Attribut „empirisch“. Dies verdeutlicht bereits ein Blick in das Inhaltsverzeichnis: 75 Seiten theoretischer Einführung stehen 410 Seiten Auswertung der empirischen Untersuchung gegenüber. Es folgen das Literatur- und das Abkürzungsverzeichnis sowie ein 75 Seiten umfassender Anhang.
Vorliegende Arbeit hat ein aktuelles Thema, das sich in einem theoretischen und einem empirischen Teil entfaltet. Die Einleitung des theoretischen Teils (Kap. 1: „Einleitung“, 15–42) hebt neben einer angemessenen Sprichwortdefinition die dynamische „Vitalität“ des Sprichwortgebrauchs hervor.
Durch die vorliegende Monographie zeigen Mariola Wierzbicka und Dorothee Schlegel, dass es auch bei einem viel behandelten Gegenstand wie Tempus noch zu überraschenden Erkenntnissen kommen kann – vor allem wenn man mit empirischen Daten arbeitet.
Bekanntermaßen ist das deutschsprachige Gebiet keine homogene sprachliche Landschaft bezüglich der Benutzung der Standardsprache. In erster Linie manifestieren sich Unterschiede in der Nutzung des Standards in der Aussprache.
Ausgehend von der Prämisse, dass Phonetik „bei der Fremdsprachenerlernung eine wichtige Rolle“ (15) spielt, bietet die vorliegende Publikation als Lehrbuch eine kontrastive phonetische Betrachtung von Afrikaans und Deutsch.
Ziel dieses Buches ist es, herauszufinden, ob die schwedischen DaF-Lerner das Genus deutscher Substantive nach Regeln oder aber „makrolexematisch“ erwerben, wobei ein Nomen mit seinem Artikel im Nominativ Singular (andere Genusmanifestationen bleiben außer Betracht), also etwa die Hand, als Makrolexem oder auch als Chunk gilt, Hand dagegen als Lexem (vgl. 204).
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