Inhalt der Ausgabe 06/1976
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Beiträge
Die sowjetische Germanistin I. I. Černyševa stellte in ihrer 1970 in Moskau erschienen „Phraseologie der deutschen Gegenwartssprache“ zu Recht fest, die Phraseologieforschung in der deutschen Germanistik sei durch drei Momente gekennzeichnet: mangelndes Profil als wissenschaftliche Teildisziplin, Fehlen fester theoretischer Prinzipien für die Inventarisierung phraseologischer Einheiten, unzureichende Ausarbeitung theoretischer Fragen, z. B. im Hinblick auf die Spezifik der semantischen Kategorien in der Phraseologie u. a.
Auf der internationalen Arbeitstagung „Aktuelle Probleme der Phraseologie“ der Sektion Theoretische und angewandte Sprachwissenschaft an der Karl-Marx-Universität Leipzig im November 1975, an der auch Germanisten teilnahmen, widmete R. Eckert (Leipzig) einen bedeutenden Teil seines Einführungsvortrages Problemen einer Theorie der Verknüpfbarkeit der Lexeme (Teorija sočetaemosti leksem), die in Ansätzen insbesondere von der sowjetischen Sprachwissenschaft am Material verschiedener Sprachen entwickelt wurde.
Häufig ist festzustellen, daß Ausländern gerade die korrekte Verwendung deutscher Präpositionen schwerfällt. Die Kommunikation kann so bei Präpositionen, die von Verben oder anderen Einheiten regiert sind, gestört werden, doch bleiben die Fehler in gewissen Grenzen. Kontext und Situation ermöglichen oft noch das Verstehen. Dennoch sind diese auftretenden Fehler für den deutschen Muttersprachler ungewöhnlich, weil sie in dieser Art bei ihm nicht vorkommen.
Geht man davon aus, daß die Beherrschung der grammatischen Grundstrukturen und eines lexikalischen Minimums von etwa 1500–2000 Wörtern beim Fortgeschrittenen als unterste Grenze vorausgesetzt werden muß, dann ist relativ leicht einzusehen, daß dieser Wortschatzbesitz nicht ausreicht, um die im Fortgeschrittenenunterricht zu bewältigenden Themen und Situationen oder gar Diskussionen zu bestimmten Problemen zu meistern. Die Beschäftigung mit allgemeinwissenschaftlicher und in einem begrenzten Umfang mit fachsprachlicher Lexik, mit der Polysemie, Phraseologie, der stilistischen Komponente lexikalischer Einheiten und nicht zuletzt mit dem metaphorischen Gebrauch der Sprache wird unumgänglich.
Der vorliegende Aufsatz stützt sich auf relativ abgeschlossene Untersuchungsergebnisse, die die Erfahrungen der Unterrichtspraxis bestätigten. Wir gehen davon aus, daß die Entwicklung der Gesprächsfähigkeit gesellschaftlich determiniert ist und in der Einheit von methodischer und unterrichtspraktischer Notwendigkeit verwirklicht wird. In den Ausführungen verwenden wir die Termini Gesprächsfähigkeit und Unterhaltungsfähigkeit.
Es steht u. E. heute außer Zweifel, daß Formen des programmierten Lehrens und Lernens die Effektivität des Fremdsprachenunterrichts erhöhen können. Wesentlich ist u. a. die Erkenntnis, daß programmierte und nicht-pogrammierte Unterrichtsabschnitte in dialektischem Zusammenhang stehen und somit ein Reduzieren des Unterrichts auf die Arbeit mit programmierten Lehr- und Lernmaterialien auszuschließen ist.
In dem Artikel „Was kann und soll ein Fremdsprachentest leisten?“ wird ausdrücklich zum Austausch von Erfahrungen mit Tests, speziell mit Einstufungstests, aufgefordert. Die nachstehenden Bemerkungen verstehen sich als ein Beitrag zu diesem Thema, in dem Erfahrungen mitgeteilt werden, die an der Humboldt-Universität/Sektion Germanistik mit Einstufungstests für Sprachgruppen in Ferienkursen gemacht wurden. Das Problem rationeller und sichere Ergebnisse liefernder Einstufungs- und Kontrollverfahren rückt in letzter Zeit immer mehr in den Vordergrund und wurde auch aus den widersprüchlichen Auffassungen auf einer Konferenz in Kraków zu Fragen des Sprachenunterrichts außerhalb des Sprachgebiets deutlich.
Dieser Artikel beschreibt ein Projekt, das jetzt – mit Unterbrechungen – schon seit fünfzehn Jahren an der Adelaider Universität in Südaustralien durchgeführt wird. Die Frage soll gelöst werden: Welche Kriterien müssen angewendet werden, um einen brauchbaren Basis-Wortschatz zusammenzustellen? Sofort stellt sich eine Reihe von Fragen: Für wen ist dieser Wortschatz bestimmt? Für Schüler? Für Touristen? Für Fachleute? Für die gesprochene oder geschriebene Sprache?
Berichte
Am 25. März 1976 trafen sich Landeskundler mehrerer Disziplinen und Institutionen der DDR zu einer Tagung in Leipzig, die vom Wissenschaftlich-Methodischen Zentrum Landeskunde der Sektion TAS der Karl-Marx-Universität unter Leitung von Doz. Dr. Findeisen und von der neu konstituierten Arbeitsgruppe Landeskunde des Wissenschaftlichen Beirats für Kultur-, Kunst- und Sprachwissenschaften des Ministeriums für Hoch- und Fachschulwesen getragen wurde. Das Ziel der Beratung bestand darin, die weiteren Aufgaben des Lehrgebietes Landeskunde im Zusammenhang mit den Dokumenten des IX. Parteitages der SED abzustecken.
Rezensionen
Das genannte Buch wurde von einem erfahrenen Kollektiv vorgelegt, das bereits eine Reihe von Lehrmaterialien für den Einsatz an sowjetischen Mittelschulen erarbeitete. Seine thematischen Hauptkomplexe könnten wie folgt formuliert werden: Der Alltag / Aus dem Leben des Jugend / Literatur und Kunst / Wissenschaft und Technik / Gegen Krieg und Militarismus / Über deutschsprachige Staaten.
Die Arbeitsgruppe Information und Dokumentation des Audiovisuellen Zentrums/Forschungszentrums Fremdsprachen der Sektion Fremdsprachen der Humboldt-Universität Berlin erarbeitete im Jahre 1976 die 7. und 8. Folge ihrer Bibliographie zur Methodik des Fremdsprachenunterrichts. Diese Bibliographie, an der seit 1971 gearbeitet wird, erfaßt mit etwa 4000 Veröffentlichungen den größten Teil der einschlägigen und erreichbaren Literatur der DDR, der sozialistischen Staaten und des kapitalistischen Auslands seit 1970.
Bibliographien
Die vorliegende Literaturzusammenstellung ist eine stark gekürzte Fassung der auf der Arbeitstagung „Aktuelle Probleme der Phraseologie“ (Leipzig, November 1975) vorgelegten Bibliographie zur Phraseologie. Bei beiden Fassungen handelt es sich um eine Auswahl von Arbeiten; keineswegs konnte eine annähernde Vollständigkeit angestrebt werden.
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