Inhalt der Ausgabe 06/1979
Inhalt
Aufsätze
Will man das Instrumentaladverbial (Instadv) als gesondertes Adverbial beschreiben, so stellt man fest, daß es in den meisten neueren Grammatiken über das Deutsche als „Modalbestimmung, die Mittel und Werkzeug einer Handlung bezeichnet“, charakterisiert wird. Außerdem finden sich präpositionale Instrumentalausdrücke bei der Behandlung der Passivtransformation. Bezugnnehmend auf einen solchen Passivsatz, in dem von, durch oder mit möglich sind (Dresden wurde von/durch/mit Bomben zerstört.) stellen G Helbig / J. Buscha fest: „Aber auch in diesem Falle ist die durch mit eingeleitete Präpositionalgruppe nur scheinbar subjektfähig; in Wahrheit verlagert sich dabei die Bedeutung.
Der erste Teil des Beitrages beleuchtet einen Ausschnitt aus einem traditionell schwierigen Bereich der deutschen Grammatik. Der zweite Teil enthält Bemerkungen zur theoretischen Einordnung der gefundenen Regeln. Im dritten Teil werden daraus Überlegungen zur Vermittlung im FU abgeleitet.
Dem ständigen Leser unserer Zeitschrift ist Prof. Dr. sc. Gerhard Helbig bestimmt kein Unbekannter. Seine Beiträge zu Methoden der modernen Sprachwissenschaft, seine richtungsweisenden Forschungen auf dem Gebiet der Valenz und der deutschen Grammatik für Ausländer, Beiträge zur Aufhellung des Verhältnisses von Linguistik, Didaktik und Methodik, Bemerkungen zu Problemen der Konfrontation und zu Einzelfragen auf dem Gebiet von Grammatik und Semantik zeigen sein weitgefächertes Arbeitsgebiet.
Zum Stand der Entwicklung der Gesprächsfähigkeit im Fremdsprachenunterricht
Der FU der überwiegenden Mehrzahl der Ausbildungseinrichtungen und -stufen trägt der gesellschaftlichen Forderung nach einer lebenspraktischen Ausbildung dadurch Rechnung, daß er die Schüler u. a. (z. T. sogar vorrangig) zum Führen von Gesprächen in der Fremdsprache vorbereitet.
Der kommunikativ-orientierte FU stellt mit Recht auch an die Linguistik die Forderung, die Beschreibung kommunikativ-relevanter sprachlicher Regularitäten so vorzunehmen, daß sie unmittelbar der Effektivierung des fremdsprachigen Könnens dienen, – beispielsweise – indem die linguistischen Grundlagen kommunikationsadäquater fremdsprachlich/-iger Fertigkeiten/Fähigkeiten erarbeitet werden.
Für die DDR bedeutet es eine hohe internationalistische Verpflichtung, Studenten aus der Sowjetunion und den anderen sozialistischen Ländern sowie aus nichtsozialistischen Ländern auf ihre zukünftige Tätigkeit als Deutschlehrer in ihrer Heimat vorzubereiten. Mit großem Verantwortungsbewußtsein werden möglichst günstige Voraussetzungen dafür geschaffen, daß die ausländischen Studenten das germanistische Fachstudium mit gutem Erfolg absolvieren und befähigt werden, die ihnen anvertrauten Schüler im Fach Deutsch zu bilden und zu erziehen.
Die von der Arbeitsgruppe Landeskunde des Herder-Instituts der Karl-Marx-Universität Leipzig und dem Institut für Germanistische Philologie der Universität Wrocław vom 16.–21. Oktober 1978 in Leipzig ausgerichtete Tagung der Germanistenkommission DDR – VR Polen mit internationaler Beteiligung stand unter dem Thema „Effektive Formen und Methoden der landeskundlichen Ausbildung von Germanisten“, sie führte die auf dem Gebiet Deutsch als Fremdsprache tätigen Landeskundler beider Länder zusammen, weiterhin Vertreter führender Fremdspracheninstitute der UdSSR, ČSSR, VR Bulgarien und der Ungarischen Volksrepublik, Mitarbeiter der Deutschlektorate an den Kultur- und Informationszentren der DDR in Warschau, Prag, Sofia und Budapest sowie Gäste von der Sektion Theoretische und angewandte Sprachwissenschaft der KMU Leipzig.
1. Grundlegendes
Während der letzten Jahre hat die Diskussion um die Landeskunde und ihre Stellung deutlich an Intensität gewonnen.
Berichte und Besprechungen
Die vorliegende Arbeit steht in der Tradition der Kasustheorie und der generativen Semantik und ist den semantischen Eigenschaften der instrumentalen mit-Phrase gewidmet. Der Verfasser zeigt in seiner Einleitung (mit einer Satzpalette), daß die mit-Phrasen sehr unterschiedliche syntaktische und semantische Funktionen haben, von denen er die instrumentale Klasse abgrenzen und in ihrem Status bestimmen möchte.
Die hier zu besprechende Publikation „Die Präpositionen“ schließt eine Lücke im bisherigen Angebot der Reihe „Zur Theorie und Praxis des Deutschunterrichts für Ausländer“, denn die deutschen Präpositionen bereiten „Ausländern erfahrungsgemäß sehr hartnäckige Schwierigkeiten“. (S. 5)
Diese beachtenswerte kontrastive Darstellung, mit der der Vf. 1974 zum Dr. phil. promovierte, wurde in zwei Bänden im Abstand von sechs Jahren veröffentlicht: „I. Die Kategorien Aspekt und Aktionsart im Russischen und Deutschen“; „II: Korpusanalyse. Mit einem Exkurs über Aktionalität im deutschen Verbalformsystem“. Die nun vollständig vorliegende Arbeit verdient eine Besprechung, da sie sowohl für die Erlernung des Russischen durch deutsche Muttersprachler als auch für die Erlernung des Deutschen durch russische Muttersprachler wertvolle Hinweise bringt und auch für den Leser von DaF von unmittelbarem Interesse ist.
Bei der Formulierung des Anliegens des o.g. Sammelbandes geht der Herausgeber G. Helbig in seinem Vorwort von dem Widerspruch aus, daß es sich bei den Wortarten einerseits um eine für jede grammatische Beschreibung unumgängliche Grundkategorie handelt, daß aber andererseits wenig Einhelligkeit über Wesen, Kriterien und Abgrenzung der Wortarten unter den Linguisten besteht. Angesichts dieser Wissenschaftssituation sieht der Herausgeber den Zweck des Buches nicht darin, die verschiedenen Auffassungen „künstlich zu ‚harmonisieren‘ und ... die offenen Fragen endgültig zu lösen“, sondern er möchte „einen Einblick in verschiedenartige Konzepte und Lösungsansätze ... bieten, um auf diese Weise die wissenschaftliche Diskussion erneut anzuregen und zugleich einen Überblick für die sprachwissenschaftliche Lehre zu vermitteln.“
Schon ein flüchtiger Blick in ältere und neuere Darstellungen der deutschen Grammatik zeigt, wie begrüßenswert eine Publikation ist, die nun als weiterer Band der „Linguistischen Studien“ vorliegt. Der Begriff der Satzglieder spielt bei der Beschreibung der deutschen Grammatik, insbesondere der Syntax, eine wichtie Rolle. Die einzelnen Darstellungen unterscheiden sich aber mehr oder weniger hinsichtlich der Bestimmung des Begriffs „Satzglied“, hinsichtlich der Festlegung und Abgrenzung der einzelnen Satzglieder und hinsichtlich der Zahl und der Bezeichnung der angenommenen Satzglieder.
Die Verfasserin, die bei uns durch eine Reihe von Veröffentlichungen gerade zur Wortfügung in der deutschen Sprache bekannt geworden ist, will mit dieser Arbeit ein Hilfsmittel für Studenten, Aspiranten und Lehrer der deutschen Sprache schaffen. Gegenstand sind Modelle verbaler Wortfügungen, die durch die Valenz des regierenden Verbs geprägt sind. Es werden aber auch alternierende Strukturen berücksichtigt.
Wie der Vf. betont, entspricht das vorliegende Buch „der heutigen Konzeption einer erweiterten Übungsgrammatik“. Es ist so gedacht für den praktischen Deutschunterricht als auch für theoretische Studien im Bereich der Germanistik. Ausgegangen wird von der Invarianzlehre einerseits wie auch vom Sender-Empfänger-Verhältnis in der Kommunikation.
Referenzen
Autoren/Impressum
Jetzt bestellen – für den gesamten Campus.